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Durch die Berge Südtirols mit dem Fahrrad

Auf den Spuren des Giro d’Italia durch die Dolomiten

Wer kennt sie nicht, die berühmtesten Radrennen Europas?
Zum einen natürlich die Tour de France, zum anderen die Giro d’Italia.
Das Giro d’Italia hat sich nach der Tour de France zum zweitwichtigsten Etappenrennen im Radsport entwickelt und wird seit 1909 jährlich in drei Wochen im Mai ausgetragen.
Es führt die Fahrer quer durch Italien und das nahe Ausland mit jährlich wechselnder Streckenführung.

Der Kurs setzt sich aus Flachetappen, mittelschweren Etappen und Hochgebirgsetappen zum Beispiel durch die Berge Südtirols zusammen, je nach den landschaftlichen Gegebenheiten der Strecken. Die Route führt die Fahrer auch stets durch die Dolomiten, wo die Rennen oftmals entschieden werden.

Mit dem schwarzen Trikot durch die Dolomiten

Zu den skurrilsten Anekdoten des Rennens gehört die Vergabe des schwarzen Trikots.
Wie bei Radrennen gewohnt, werden für bestimmte Leistungen verschiedenfarbige Trikots an die Sportler vergeben.
So bekommt der Führende der Gesamtwertung beim Giro das rosa Trikot, der führende der Bergwertung das grüne Trikot und der Führende der Punktewertung das rote Trikot.

Besonders unbeliebt jedoch war die Vergabe des schwarzen Trikots, welches nur in den Jahren von 1946 bis 1951 vergeben wurde.
Es bekam der Letzte des laufenden Wettbewerbs, woraus sich ein skurriler Kampf entwickelte, ähnlich dem berühmten Kartenspiel „Der schwarze Peter“.
Jedoch war der „Gewinn“ des schwarzen Trikots auch mit einer Geldprämie verbunden, weshalb sich die Fahrer oftmals bemühten Letzter zu werden.
Aus diesem Grund wurde die Vergabe des Trikots wieder abgeschafft.

Besonders ein Zweikampf um den letzten Platz ist in die Geschichte eingegangen.
Sante Carollo und Luigi Malabrocca lieferten sich besonders 1949 einen erbitterten Kampf um den letzten Platz, den am Ende Carollo für sich entscheiden konnte.
Es heißt, dass Carollo tatsächlich ein schlechter Fahrer gewesen sei, Malabrocca jedoch einzig und allein wegen des Geldes versuchte Letzter zu werden.
So trieb er sich in Bars und hinter Hecken und Scheunen rum, um möglichst viel Zeit zu verlieren.
Malabrocca, der das schwarze Trikot bereits zweimal gewinnen konnte trieb es jedoch 1952 auf die Spitze, indem er auf die eben beschriebene Art und Weise für die 40 Kilometer von Novara nach Mailand stattliche drei Stunden und 15 Minuten benötigte.
Die daraus resultierende Geschwindigkeit wären knapp zwölf km/h, woraufhin die Vergabe des schwarzen Trikots abgeschafft wurde.

Die Berge Südtirols als entscheidende Etappe

Auf die Spuren des größten italienischen Radrennens kann man sich auch selbst in Südtirol begeben.
Zahlreiche Hotels bieten Zimmer für Rennradfahrer, Mountainbiker oder Radwanderer an, die gerne mal selber Etappen der Tour fahren möchten, die Landschaft genießen oder über Stock und Stein fahren wollen.
Ob das nun im rosa oder im schwarzen Trikot geschieht, bleibt einem da völlig selbst überlassen.
Die atemberaubende Landschaft und die wilde Natur werden das Radfahrerlebnis auch im schwarzen Trikot sicherlich zu einem unglaublichen Abenteuer werden lassen.

Dieser Gastartikel wurde eingereicht von Thomas Döhler
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Rund ums Rad | Outdoortest-Team

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