Bike Transport

Eufab LUKE Kupplungsträger – Testbericht

Wer kennt das Problem nicht? Auf euren Träger sollen drei oder sogar vier Bikes passen, aber es kratzt, zwickt und zwackt an allen Ecken und wenn man die Bikes dann endlich drauf hat, wackelt es am Ende doch? Auch wir schlugen uns mit diesem Problem und vielen Fahrradträgern herum. Hier ein Testbericht…

Ich habe mich auf die Suche nach einem Träger begeben, welcher sowohl preislich, als auch vom Konzept, gut in unsere Auswahl passt.

Meine Kriterien waren die Folgenden:

  1. Platz für 3-4 Bikes
  2. Stabilität
  3. 130 km/h müssen mindestens möglich sein
  4. Nicht zu teuer
  5. Abklappbar, um Heckklappe zu öffnen
  6. Abschließbar
  7. Auch sperrige Downhill Bikes sollten befördert werden können

Mit diesen Kriterien begab ich mich in den Weiten des WolrdWideWeb auf die Suche nach einem passenden Träger. Fündig geworden bin ich unter anderem bei Eufab mit dem 349,95€ teuern Eufab Luke.

Unser Testexemplar wurde binnen 3 Tagen via DPD in einem mittelgroßen Paktet geliefert und kam ohne Defekte, Kratzer und Schrammen an.  Der Träger ist im Paktet recht kompakt in Einzelteilen verstaut und daher ist es zu empfehlen alle Teile für den Aufbau gesondert zu platzieren.

Zusammenbau: Der Zusammenbau gestaltet sich, aufgrund der kompletten Zerlegung, als recht zeitintensiv. Dank der beigelegten Anleitung mit Bildern läuft der gesamte Aufbau recht einfach von der Hand und ist innerhalb von ca 1-1.5 Stunden erledigt. An Werkzeug wird lediglich ein Seitenschneider, Knippex Zange und ein Kreuzschraubenzieher benötigt.

Benötigtes Werkzeug zur Montage

Benötigtes Werkzeug zur Montage

 

Gesamtüberblick der Teile

Gesamtüberblick der Teile

 

Gesamtpaket

Gesamtpaket

Montage auf der Kupplung: Schon Konzeptbedingt gestaltet sich bei den meisten Trägern, welche für 4 Bikes ausgelegt sind, die Montage als nicht sehr leicht. Der Eufab gehört mit seinen ca 20 kg nicht zu den leichtesten seiner Klasse, lässt sich jedoch noch von einer Person befördern. Der lange Anbau des Fahrradträgers zwingt jedoch dazu, die Arme weit nach vorne zum Bügel zu strecken, um ihn tragen oder montieren zu können. Bequem ist dies auf Dauer nicht.

Das Aufsetzen des „Mauls“ auf die Kupplung gestaltet sich relativ einfach und der Träger kann, sobald der Hebel zur Arretierung gedrückt wurde, gänzlich gehen gelassen werden. Er rutscht einfach in die richtige Position. Die Feinjustierung zur Anpassung an die Kupplung erfolgt über eine gut erreichbare Stellschraube an der Seite des „Mauls“. In meinem Fall war nach dreimaligem Anpassen die optimale Stellung gefunden.

Montage auf der Kupplung

Montage auf der Kupplung

Erster Eindruck: Der Träger sitzt fest auf der Kupplung und weist auch bei äußerer Krafteinwirkung keine merklichen Biegungen/Verschiebungen auf. Auch die Schienen und Halterungen für die Rahmen wirken sauber verarbeitet und machen einen soliden Eindruck. Punktabzug gibt es jedoch bei den Stellschrauben zur Verstellung der Schienen, die Rassiermesserscharfe Bleche aufweisen, hierbei ist äußerste Vorsicht geboten! Die Rücklichter machen einen qualitativ guten Eindruck und funktionieren auch in der Praxis tadellos.

Schlaufen zur Befestigung der Räder

Schlaufen zur Befestigung der Räder

Träger ohne Räder auf der Kupplung

Träger ohne Räder auf der Kupplung

Montage der Fahrräder:  Das erste Fahrrad kann, wie bei den meisten Trägern, mit dem Vorderrad auf die Schiene gehoben und wird dann einfach weiter durch geschoben. Die darauffolgenden Fahrräder müssen nun jedoch hoch auf den Träger gehoben werden. Aufgrund der „Muldentechnik“ der Schienen, stehen die Bikes auch ohne Arretierung so fest, was die weitere Montage  und Feinausrichtung erleichtert. Die Klemmen lassen sich auf dem Ober- und Seitenprofil des Bügels montieren und ermöglichen somit auch eine Montage von komplizierten und verwinkelten Rahmen der Bikes. Mit dem Eufab Kupplungsträger findet man definitiv eine Anbringungsmöglichkeit.

Sind die ersten drei Bikes montiert, wird nun die Klemme für das vierte Rad am Rahmen des dritten Rades befestigt. Auf den ersten Blick erscheint die Verbindung zwischen den beiden Bikes etwas unterdimensioniert, hält die Bikes in der Praxis aber immer auf Spur. Letztendlich werden die Reifen in den „Mulden“ mit Schlaufen gesichert.

Hat man nun aber, wie in unserem Fall größere Bikes (2x Downhill, 1x Enduro, 1x Allmountain) kommt es normalerweise oft zu einem unangenehmen Kontakt der Bikes. Da der Eufab aber relativ lang gebaut und der Abstand der Schienen gut gewählt ist, berühren sich die Bikes bis auf an einer Stelle nicht. Das sieht man selten! Sollte dennoch an mehreren Stellen ein Kontakt vorhanden sein, kann man dies durch die Verstellmöglichkeit der Schienen meist beheben.

Montage von 4 Bikes

Montage von 4 Bikes

Montage des 4ten rades am 3ten

Montage des vierten Rades am dritten

Schnallen zur Montage der Bikes

Schnallen zur Montage der Bikes

Transport der Bikes: Nun zum wichtigsten Punkt des ganzen Tests: Wie verhält der Träger sich bei voller Beladung? Kann man entspannt Reisen oder hat man Angst um seine Räder? Auf den ersten Eindruck wackelt der Träger nicht merklich, macht sich jedoch bei horizontalen Bewegungen (Bodenwellen) bemerkbar. Somit sollte man, sofern man 4 Bikes transportiert, auf unwegsamem Geläuf etwas langsam machen. Auf der Autobahn macht der Träger jedoch eine top Figur. Geschwindigkeiten um die 140-150 Km/h sind mit 4 Bikes kein Problem, lediglich bei Bodenwellen (an Brücken z.B.) sollte man etwas das Gas rausnehmen. Bei 2-3 Bikes jedoch kann man relativ bedenkenlos mit den besagten 150+/- fahren und auch auf der Landstraße ist ein zügiges Fahren ohne große Wank/Kipp/Neigbewegungen des Trägers möglich. (Die Überschreitung der zugelassenen 130 Km/h diente nur zu Testzwecken, bedenkt bitte immer das der Träger bis max. 130 freigegeben ist!)

Be- und Entladen des Autos mit montiertem Träger: Auch der Eufab ist mit einem in seiner Klasse üblichen Kippmechanismus zum Öffnen der Heckklappe am Auto ausgestattet. Doch nicht immer verläuft die Prozedur wie geplant und oft scheuern oder behindern Lenker gar komplett das vollständige Öffnen der Klappe. Im Falle des Eufabs lässt sich die Klappe jedoch komfortabel öffnen und auch zum Boden ist genug Platz. So sollte das sein! Lediglich der Mechanismus ist etwas schwer zugänglich unter den Schienen versteckt. Hier sollte man aufpassen, um sich und seine Kleidung nicht zu beschädigen oder zu verschmutzen. Im beladenen sowie im unbeladenen Zustand besteht keine Gefahr, das der Träger beim Lösen des Mechanismus direkt nach hinten kippt, sondern er kann ohne großen Kraftaufwand kontrolliert nach hinten geneigt werden. Der Mechanismus selbst lässt sich relativ leichtgängig betätigen und rastet auch ohne große Mühen wieder in den „lock Modus“ ein.

Öffnen der Heckklappe bei beladenem Träger.

Öffnen der Heckklappe bei beladenem Träger.

Die schwarzen Hebel betätigen den Mechanismus zum Abklappen.

Die schwarzen Hebel betätigen den Mechanismus zum Abklappen.

Ausreichend Bodenfreiheit auch im Abgeklappten Zustand.

Ausreichend Bodenfreiheit auch im Abgeklappten Zustand.

Daten des 349,95€ teuren Trägers:

Kapazität Gewicht Max. Zuladung Max.Geschwindigkeit Diebstahlsicherung
Bis zu 4 Räder 22kg (gewogen ca 24kg) 70kg 130 Km/h Ja

Fazit: Alles in allem ist der Luke ein grundsolider Träger, welcher auch auf langen Reisen eine gute Figur macht. Drei Bikes können problemlos transportiert werden, lediglich bei vier Bikes wird es etwas „wackelig“ aber auch dies ist möglich. In Punkto Verarbeitung kann man bei diesem relativ günstigen Preis keine Wunder erwarten, wird jedoch auch nicht enttäuscht, denn die Verarbeitung ist für diese Preisklasse in Ordnung. Trotz des günstigen Preises kommt der Luke mit einigen „Komfortfeatures“, wie dem Abklappen des Trägers und der zusätzlichen Sicherung bei vier Bikes. Letztendlich kann der Träger für jeden weiterempfohlen werden, der bei der Verarbeitung nicht das absolute Wunder erwartet und der durch ein hohes Gewicht nicht abgeschreckt wird. Rein von der Funktion her bietet der Eufab alles was man braucht in bester Art und Weise!

Über den Autor

Max

Max fährt seit 2010 Downhill und begeistert sich seit 2013 auch für Enduro. Neben dem Mountainbiken ist das Fotografieren und Filmen seine Leidenschaft. Sein bevorzugtes Bike-Revier ist der vordere Odenwald.
RideOn Max

18 Comments

  • Hallo Max,
    ich suche einen Fahrradträger für 4 Fahrräder. Würdest du weiterhin den Eufab Luke empfehlen oder findest du einen anderen besser? Vom Preis her wären 200-300€ ideal.

  • Hallo Sebastian, ich würde dir weiterhin den Eufab Luke empfehlen da er mich in Bezug auf den Transport von 1-4 Bikes mehr als überzeugt und das Preis-Leistungs Verhältnis passt.
    Gruß Max

  • Hi Philipp, zusammenklappen kann man ihn leider nicht. Sein „Grundgestell“ ist starr. Die Schienen für die Räder können jedoch problemlos herausgezogen und der Mittelarm umgeklappt werden. So wird der Luke kann der Luke dann doch noch einigermaßen platzsparend verstaut werden.

    Grüße Max

  • Hallo,
    Muss bei der Beladung von 4 Rädern der Träger noch zusätzlich mit gurten gesichert werden, oder hat er die Freigabe auch bei 4 Rädern ohne Stützgurte benutzt werden zu dürfen? Hm

    • Hallo Jörg,

      was meinst du genau mit Zugsicherungsband? Falls du das meinst was zur Heckklappe geht dann nein, da ich eigentlich nie mehr als 3 Räder transportiere.

      ps. Demnächst folgt ein interessantes Update zum Träger nach ca 4 Jahren Einsatz!

      Gruß Max

      • Hallo!

        Gibt’s das Update schon? Ich bin aktuell auf der Suche nach einem Träger für 4 Räder (2 x Erwachsene und 2 x Kinder), und der ist definitiv wegen nur gelegentlicher Nutzung in der engsten Wahl.

        Trotzdem wäre es natürlich schön zu wissen, ob der auch ein Weilchen hält? 😉

        Gruß,
        Sascha

        • Hi Alex,

          sorry für die etwas späte Antwort. Freut mich das der der Bericht gefällt. Update ist schon in der mache, da kommt bald was.

          Bist jetzt konnte ich leider nur den Eufab als 4er Träger testen. Aber vorab, wie groß sind denn eure 4 Räder? Denn oft ist die Stützlast der AHK ein limitierender Faktor, denn die liegt in der Regel bei 75 kg. Dies wird jedoch mit 4 normalen Rädern überschritten.

          Der Peruzzo Pure Instinct 4 schaut gut aus, auch der Klappmechanismus. Problematisch wird nur das bei 4 Fahrrädern, unabhängig vom Träger, die zusätzliche Sicherung an der Heckklappe befestigt werden muss. Ein einfaches öffnen der Klappe ist so nicht mehr möglich.

          Gerne hätte ich dir mehr erfreuliches Berichtet aber leider bleibt das einfache transportieren von 4 Rädern nach wie vor problematisch. Evtl. auch ein Grund warum kein Markenhersteller wie Thule oä. einen solchen Träger anbietet.

          Solltest du noch Fragen haben, auch zu alternativen Transportlösungen, kannst du dich gerne melden. Ich hoffe ich konnte trotzdem helfen.

          Gruß Max

        • Hi Sascha,

          soeben fertig geworden damit. Muss nur noch final gecheckt werden dann geht er raus. Genau die Frage mit der Haltbarkeit und Nutzungsintensität ist ein elementares Thema. Sei gespannt!

          Gruß Max

  • Servus Max,
    unsere 4-köpfige Familie steht auch kurz vor der Anschafffung eines 4er-Trägers. Danke Dir für den klasse Testbericht, auf Dein Update bin ich auch schon gespannt! 🙂
    Konntest Du mittlerweile auch andere 4er-Träger begutachten und kannst dazu was sagen? Uns schwebt z.B. der baugleiche Bullwing SR8 vor, oder der Eufab Amber 4 oder auch Peruzzo Pure Instinct 4. Letzterer ist interessant, da der noch zusätzlich faltbar ist und ein paar mehr Features hat. Z.B. mitgeliefertes Schloss am Rahmen um alle Räder einzusperren, oder Ratschenbänder und der Abklappmechanismus ist leichter erreichbar. Kennst Du den?
    Viele Grüße, Alex

    • Hallo Max und evtl. andere Interessierte,
      mittlerweile haben wir uns für den Atera Strada Sport M3 mit Zusatzschiene 4. Rad entschieden. Somit kann ich den Peruzzo pure 4 instinct und den Atera gut miteinander (doch immer subjektiv!) vergleichen.
      Der Peruzzo hat uns prinzipiell sehr gut gefallen. Ordentliches, schickes Design. Kunststoffteile dort wo die Eufab zu klobig und zu altbacken und (scharf-)kantig aussehen. Absperrbare Kugelkopfverriegelung und per inclusiv-Schloss die Möglichkeit alle Räder abpsperren zu können.
      Das Beste am Peruzzo aus meiner Sicht: der Abklappmechanismus. Geht supereinfach. Aus meiner Sicht genial: bei Vollbeladung mit 4 Rädern berühren zwei Kunststoffrollen des Klappmechanismus den Boden und stützen den Träger so bewusst ab, damit nicht zuviel Kraft auf den Klappmechanismus wirkt.
      Je nach Beschaffenheit des Strassenbelages muss man auf die Rückleuchten aufpassen, damit die nicht arg verkratzen oder beschädigt werden. Das ist dem Faltmechnismus geschuldet, mit dem man den Träger noch klein zusammenlegen kann.
      Unsere beiden größten Kritikpunkte, die der Atera für uns besser erledigt: Die Schienen, die die Laufräder aufnehmen waren für unser Empfinden zu kurz bemessen. Die Räder haben doch deutlich Überstand und das bei einem 26er MTB und einem 28er Damen-Trekkingrad. Das war für uns deutlich zu wenig Sicherheit.
      Zweiter Minuspunkt: die Schienen selbst kann man nicht einfach verlängern oder verstellen, man benötigt dazu separat zu erwerbende Zusatzklappen, damit die Laufräder satter aufliegen. Das macht den günstigen Preis wieder uninteressant.
      Für etwas mehr Geld für die Zusatzschiene kann der Atera all das erfüllen und überzeugt uns mit weiteren Features wie bombensichere Ratschgurte (mit Stahleinlage), verstellbaren Laufradhalterungen, einfache Montage des Trägers auf der Kupplung (nach etwas Übung), alle Schlösser sind abschliessbar (und mit etwas Bastelarbeit sind die Zusatzschlösser für die Halterung des 4. Rades gleich-schliessbar).
      Einziger Kritikpunkt bislang: bei Vollbeladung habe ich beim Abklappen des Trägers kein so gutes und sicheres Gefühl wie beim Peruzzo, bei dem hat das IMO besser funktioniert. Da man aber nicht abgeklappt fährt ist das für uns ein nebensächlicher Punkt. Wenn wir an den Kofferraum müssen, sichert eben die zweite Person den Träger, damit nicht zuviel Kraft auf die Klappgelenke winkt.
      Meine Empfehlung: der Atera Strada Sport 3 mit Zusatzschiene.
      Übrigens: lt. Atera hat der TÜV bescheinigt, dass eine Zusatzsicherung per Gurt bei ihrem Modell nicht nötig sei. Der Peruzzo hatte dieses Band zum Einhaken an die Heckklappe mitgeliefert.
      Sofern mein Beitrag gefällt, würde es mich freuen, wenn Du ihn veröffentlichen möchtest.
      Grüße, Alex

      • Hi Alex,

        danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. In den nächsten Tagen wird der Bericht zum Eufab folgen. Nur so viel vorab, du bist darin auch zu finden.
        Sei gespannt.

        Grüße Max

  • Hi Max.
    „Die Schienen für die Räder können jedoch problemlos herausgezogen und der Mittelarm umgeklappt werden“
    Wenn ich nur 2 Bikes transportieren möchte, kann ich dann zwei Schienen abmontieren und in der Garage lassen?

    • Hi,

      jaein, die 3 Schiene kann demontiert werden, die letzte jedoch nicht da hieran die Beleuchtung befestigt ist. Zum Transport können diese bei ausreichender länge der Kabel jedoch auch demontiert werden.

      Gruß Max

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