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Solarladegerät VD-2200 LP von VAUDE – Testbericht

Heutzutage benötigt man selbst beim Radfahren Strom. Sei es nun für das Navi mit welchem man eine Tour aufzeichnet, das Smartphone für Notfälle oder einfach nur für die Beleuchtung.
Da Batterien und Akkus bekanntlich eine gewisse Ausdauer in Bezug auf die Kapazität aufweisen, dürfte auch jedem klar sein, dass die Teile irgendwann mal leer sind.
Gut wenn man dann schon daheim ist und alles wieder über den heimischen Stromanbieter mit Power vollpacken kann.
Was aber, wenn einem unterwegs mal der Saft ausgeht und das lange Ladekabel zu Hause liegt?
Für solche Fälle gibt es Solarladegeräte wie das VD-2200 LV vom Hersteller VAUDE.

Nein, keine Angst, VAUDE wird jetzt sicherlich nicht in die Elektrobranche einsteigen. ES ist eher eine Ergänzung für den Outdoorsektor.

Schauen wir uns doch zunächst mal die technischen Daten von dem Teil an

  • 0,7 Watt monokristalline Solarzelle
  • 1 fest eingebauter Li Polymer Akku 3,7 V, 2200mAh

Mitgeliefert wird neben dem Ladegerät und der passenden Hülle zudem noch

  • Multicharge Kabel (für 14 Geräte)
  • Autoladegerät
  • USB Ladekabel

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Anwendung

Die Bedienung bzw. Anwendung des Solarladegerätes ist simpel.
Den seitlichen Schiebeschalter auf „Charge“ stellen und das Teil in die Sonne legen. Mehr gibt es nicht zu tun.
Man sollte jedoch darauf achten, dass das Solarladegerät tatsächlich unter freiem Himmel geladen wird. Laut Bedienungsanleitung von VAUDE ist es nämlich so, dass wenn man das Gerät hinter Autofenstern oder zu Hause hinter dem Fenster laden will, diese die Sonne bis zu 90% filtern können, was sich dann natürlich auf die Ladezeit auswirkt.
Ebenso gilt bei Solarladegeräten wie auch bei großen Solaranlagen:
Bei großer Wärme geht die Sonnenenergieausnutzung zurück. Der beste Wirkungsgrad ist im Bereich von ca. 10 bis 15° C vorhanden bei direkter Sonneneinstrahlung.

Um das Solarladegerät wirklich voll zu bekommen, sollte man es gut 8-9 Stunden in voller Sonne verweilen lassen.
Dies ist bei einer Radtour oder Wanderung nur indirekt möglich, weil man ja ständig in Bewegung ist und somit die Sonne logischerweise auch wandert.

Smartphone aufladen

Ich habe das Solarladegerät eigentlich nur dazu verwendet, mein Smartphone aufzuladen. Leider halten die Akkus von diesen Teilen nicht sonderlich lange, weshalb ein kleiner „Stromzuschuss“ immer Willkommen ist.
Folgende Ausgangssituation lag vor:
Das Smartphone hatte eine Akkukapazität von 59% und das Solarladegerät zeigte 75% an.
Hier sei noch erwähnt, dass die Solarladerkapazität nur in 25%-Schritten angezeigt werden kann.
Um zu prüfen wie voll der Akku ist, gibt es unterhalb der Solarzelle einen Testbutton sowie eine Füllstandsanzeige.
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Und so sieht dann die Testübersicht aus:

HandykapazitätSolarladerkapazitätBeschreibung
59%75%Ausgangsituation
74%50%nach 30 min. Ladezeit
87%50%nach 60 min. Ladezeit
100%25%nach 120 min. Ladezeit
Zusammengefasst kann man feststellen, dass für eine Ladung von 41% für das Smartphone ein Zeitraum von 2 Stunden verwendet wird.

Tipp
Am besten über die Nacht aufladen… 😉

Probleme beim Aufladen

Wie bereits oben erwähnt, benötigt man zwischen 8-9 Stunden reinen Sonnenschein um das Solarladegerät voll zu bekommen.
Daher gestalten sich die Probleme beim Laden natürlich entsprechend schwierig.
Auf einer mehrstündigen Wandertour (ca. 4 Stunden), habe ich das Ladegerät an dem Rucksack festgemacht um es zu laden.
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Man kann sich sicherlich nun gut vorstellen, dass diese Methode nicht von Erfolg gekrönt war, da man ja nicht immer die Sonne direkt im Rücken oder auf der Seite hat, also genau da, wo das Ladegerät sich befindet.
Von daher muss ich sagen, dass diese Methode der Aufladung nur als Ladungserhaltung anzusehen ist.

Am besten ist es wirklich, wenn man das Gerät irgendwo im Freien ablegt und es sich dort selber überlässt.
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Wie man unschwer erkennen kann, ist diese Möglichkeit des Aufladens recht schwierig wenn man den ganzen Tag mobil ist.
Klar, man könnte morgens das Gerät in den Garten oder sonstwo im Freien ablegen und Abends wäre es dann voll.
Aber ist es nicht gerade der Sinn der Sache, dass man den Zusatzstrom unterwegs nutzt…?
Also dann, wenn ich ihn benötige und keine Steckdose verfügbar ist?

Klar, VAUDE bietet in dem Paket noch ein Autoladegerät bzw. ein USB-Ladekabel an um den internen Akku über andere Stromquellen zu beladen.
Aber sorry, wenn ich ein Auto oder einen PC zur Verfügung habe, dann lade ich mein leeres Gerät direkt und nicht über den Umweg des Solarladegerätes 😉

Testfazit

Es ist ein gut gemeinter Gedanke seine Geräte unterwegs zu laden, wenn mal keine Steckdose in der Nähe ist. Aber leider klappt das nicht so wirklich gut.
Für Radfahrer gibt es meiner Meinung nach bessere Lösungen über den Nabendynamo mit entsprechenden Zusatzgeräten um sein Navi oder Smartphone während der Fahrt am Leben zu erhalten.

Wanderer könnten das Gerät nur dann Sinnvoll nutzen, wenn sie entweder eine Rundtour machen, also am Abend wieder am Ausgangspunkt ankommen um das Gerät tagsüber in der Sonne verweilen zu lassen, oder aber wenn die mitgeführten Geräte 2-3 Tage mit ihrem eigenen Strom auskommen bis das Solarladegerät voll ist.
Den beim Wandern dürfte es mindestens 2 Tage dauern, bis das Ladegerät eine entsprechende Kapazität hat umd als Wiederbelebungsmaschine für andere Geräte zu fungieren.

Für den Otto-Normal-Radfahrer oder Wanderer dürfte dieses Gerät keinen Sinn machen, zumal der Preis mit um die 80 € (je nach Onlineshop) auch nicht unbedingt in die Kategorie „Schnäppchen“ fällt.

Über den Autor

Lefdi

Hobbybiker und derzeit unterwegs mit einem All-Mountain "No Pogo 3" von Centurion.
Gerne auch mal zu Fuß in den Bergen unterwegs um die Natur zu genießen. PayPal-Kaffeespende an den Autor

3 Comments

  • Wer autark mit dem Ebike im Sommker unterwegs sein will, für den könnte der SRE-1 eine Lösung sein. Dabei handelt es sich um einen Anhänger welcher durch Solarpanels den grössten Teil der benötigten Energie zum Fahren liefert. Die Energiemenge beträgt bis zu 1000 Wh/Tag. Das entsprich genau 2 grossen Bosch Akkus. Somit sind Touren über 200 km/Tag drin. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Ebike-Akku eine deutlich längere Lebenserwartung hat, da die zusätzliche Energie wärend der Fahrt genereirt wird und somit die Ladezyklen deutlich senkt. Auch hält das System im Grunde ewig. Es gibt keinen Leistungsverlust nach 3-4 Jahren. Ein wichtiger Punkt ist allerdings, dass der Anhänger auch wirklich alltagstauglich ist. Somit ist er auch für Einkäufe oder andere Transporte geeignet. Dazu kann ein Solarpanel schnell abmontiert werden und der SRE-1 ist schon kompakt.
    Details gibt es auf: http://www.facebook.com/SolarRangeExtender
    MfG. Dipl.-Ing. M.Premuzak

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