Dass Mallorca im Frühjahr von Tausenden und Abertausenden Rennradfahrern regelrecht überschwemmt wird, ist wahrhaftig keine neue Erkenntnis. Dass man auf den im Frühjahr nahezu verstopften Routen im Herbst einsam vor sich hin radeln kann, ist eine Tatsache, die ich für mich selbst erst mal „erfahren“ musste. Ich habe es genossen: Bikers Paradise, ganz für mich alleine.
Bikers Paradise – Mallorca im Herbst
Zum zweiten Mal war ich dieses Jahr Ende Oktober zum Rennrad Fahren auf Mallorca. Schon letztes Jahr war klar, dass wir wieder kommen würden. Im Vergleich zum Frühjahr ist die Insel so leer, dass man sich gelegentlich einsam fühlen kann. Kilometerlange Nebenstraßen, auf denen sich im März
Dutzende Rennräder tummeln sind im Herbst absolut leer. Teilen musste ich die Wirtschaftswege allenfalls mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder Anwohnern, die zu ihrer Finca wollten.
Zehn Tage lang stabiles Wetter und jeden Tag zu unterschiedlich langen Ausfügen auf’s Rad. Auf den Straßen war der Autoverkehr etwas dichter als zu Beginn der Saison. Und jedes Mal, wenn mich ein Auto mit Minimalabstand überholt hat, war das Schild einer Autovermietung zu sehen. Mein Verdacht, dass der Fahrer aus Deutschland kam, hätte sich bei einer Überprüfung vermutlich bestätigt.
Und das schöne am Wetter war, dass man nach der Tour einfach ins Meer springen konnte. Luft und Wasser waren ausreichend warm und für ein Sonnenbad hat’s auch gelangt.
Die wenigen Unermüdlichen, die sich bei dem einen oder anderen Radsportanbieter morgens noch zu Touren getroffen haben, wurden auch jeden Tag weniger. Dafür sind zunehmend Leute mit Tourenrädern oder E-Bikes unterwegs.
Kloster Bonany
Eine meiner Lieblingstouren bin ich auch dieses Jahr wieder sehr gemütlich gefahren. Die Strecke führte mich von der Playa de Muro über Can Picafort, Santa Margalida und Maria de la Salut zunächst nach Petra.
Dann geht’s den teilweise recht steilen Anstieg zum Kloster Bonany oder korrekt zur Ermita de Bonany hoch. Der Anstieg beträgt rund 200 HM auf etwa 4 km mit einigen ordentlich steilen Stellen. Von oben hat man zur Belohnung einen weiten Ausblick über größere Teile der Insel, die man im Herbst ungestört genießen kann.
Zurück geht’s erst mal die Steigung wieder runter und dann über San Joan nach Sineu. Spätestens hier ist es Zeit für den obligatorischen Café on Leche 😉 Nach „hause“ geht es dann über Llubi und Sa Pobla zurück zur Playa de Muro. Immer wieder eine schöne Tour.
Für die, die’s interessiert, hier noch die Route und das Höhenprofil. GPX-Track auf Anfrage 😉
Kiters Paradise
Es geht allerdings auch anders. An einem wirklich windigen Tag mit Windgeschwindigkeiten zwischen 35 und 50 km/h habe ich mich auf dem Rad gegen den Wind zur Bucht zwischen Alcudia und Port de Pollenca – im wahrsten Sinne des Wortes – gekämpft. Dort traute ich kaum mehr meinen Augen: Dutzende von Kitesurfern, die kreuz und quer durch die Bucht schossen – erstaunlicher Weise ohne sich sichtbar zu behindern. Der Rückweg war übrigens ein einziger Genuss 😉
Ausblick
Ich denke, ich werde noch öfter im Herbst zum Radeln in Malle sein. Das Risiko, dass meine Lieblingsstraßen überfüllt sind, scheint auf lange Zeit gering.
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