Bike Reifen

Bontrager SE5 Team Issue – Vorliebe für´s Feuchte?

In unserer Testflotte befindet sich unter anderem das Remedy 9.7 von Trek. Ursprünglich wurde das Rad auf dünnwandigen, wenig gripstarken, aber dafür besonders leichten Schwalbe Nobby Nic Reifen geliefert. Nach wenigen Monaten sattelten wir auf die Bontrager SE5 Team Issue TLR MTB-Reifen, einer Eigenmarke von Trek, um. Schon auf den ersten Blick wirken die Reifen deutlich robuster und das Profil griffiger. Klar hierbei, sie wiegen etwas mehr als die Nobby Nic´s. Ob sich das zusätzliche Gewicht und die robustere Bauweise in mehr Pannensicherheit und Grip, gerade auf nassem Boden niederschlägt, erfahrt in unserem Testbericht. Viel Spaß!

Den von uns getesteten Bontrager SE5 Team Issue gibt es in diversen Größen. Diese sind 27,5 Zoll in 2,3 und 2,6er Breite, sowie 29 Zoll ebenfalls in 2,3 und 2,6er Breite. Hierbei sind alle Tubelessready. Wir fuhren den Reifen in 27,5 Zoll und einer Breite von 2,3. Die UVP dieses Reifens liegt bei 49,99 €. Das Gewicht liegt bei ca. 950 Gramm.

Bontrager SE5 Team Issue TLR MTB-Reifen

Erster Eindruck

Griffig, so sieht der Bontrager SE5 Team Issue auf den ersten Blick aus. Er wirkt mit seinen ausgeprägten Stollen und der stabilen Karkasse wie gemacht für leicht feuchte, wurzelige und steinige Trails.

Ausgeprägte Seitenstollen sollen für guten Grip in Kurven sorgen

Die Montage gelingt relativ einfach. Der Reifen springt mit etwas Nachdruck und zwei Reifenhebern über den Felgenrand und passt sich gut ein. Auch Tubeless hielt er die Luft auf Anhieb und ein Nachpumpen war nur gelegentlich nötig.

Auf dem Trail

Im Uphill fällt auf, dass der Bontrager SE5 Team Issue einen etwas höheren Rollwiderstand aufweist als der Nobby Nic. Doch an ihm will und braucht sich der Bontrager eigentlich nicht zu messen. Er gehört vielmehr in die Kategorie der Enduro-Reifen wie Schwalbe Hans-Dampf und Co. Gemessen an diesen Konkurrenten ist sowohl der Rollwiderstand, als auch das Gewicht im vorderen Mittelfeld.

Geht es abwärts, weiß der SE5 mit einem sehr direkten Feedback zu überzeugen. Gerade auf leicht feuchten Böden gefällt sein hoher, berechenbarer Grenzbereich. Auf schlammigen Strecken erwarteten wir von dem SE5 keine großen Überraschungen, bekamen aber eine. Auch wenn sein Profil nicht darauf hindeutet, bot der Reifen selbst in tiefem Matsch noch respektablen Grip und verfügte über eine sehr gute Selbstreinigung, die auf einem härteren Boden schnell wieder für ein freies und griffiges Profil sorgte. Ist der Boden hart und sommerlich trocken kommt der Reifen von Bontrager etwas ins Straucheln. Hier performen andere Reifen mit einem flacheren Profil wie der Aggressor von Maxxis besser.

Selbsteinschätzung – So sieht Bontrager den Einsatzbereich des SE5 Team Issue

In Sachen Pannenschutz gefällt der SE5. Seine Karkasse ist deutlich widerstandsfähiger als die des Nobby Nic und gibt auch in mit Druck gefahrenen Anliegern genug Gegenhalt und knickt nicht weg. Wer bevorzugt auf extrem verblockten Strecken oder Bikeparks unterwegs ist, wird hier natürlich mit einer stärkeren Karkasse glücklicher. Für den Einsatz auf heimischen Trails und gelegentlichen Ausflügen in Parks schafft der SE5 von Bontrager jedoch einen guten Kompromiss aus Gewicht und Pannenschutz.

Verschleiß

Nach 6 Monaten und knapp 1.000 gefahrenen Kilometern ist der Bontrager SE5 Team Issue in einem guten Zustand. Der Vorderreifen weist wenige bis keine großartigen Verschleißerscheinungen auf. Am Hinterreifen ist an den mittleren Stollen der Verschleiß deutlicher zu erkennen. Herausgebrochene oder beschädigte Stollen sucht man am SE5 jedoch vergeblich.

Die gefahrenen Kilometer vergehen nicht spurlos, der Verschleiß ist jedoch im Rahmen

Der Vorderreifen sieht entsprechend der geringeren Belastung etwas besser aus

Lediglich am Hinterreifen ließ sich eine Beschädigung in Form eines Risses finden. Diesen führen wir auf eine Berührung mit einem spitzen Stein bei gezogener Bremse. Da wir zu diesem Zeitpunkt aufgrund einer Delle in der Felge hinten kein Tubeless mehr fahren konnten, lässt sich nicht sagen inwieweit dieser Schnitt die Dichtigkeit des Reifens beeinflusst.

Feindkontakt – Ein spitzer Stein schnitt unseren hinteren Reifen auf

Fazit

Der Bontrager SE5 Team Issue weiß mit seinem hohen Gripniveau gerade auf feuchten Böden zu überzeugen. Ebenso gefällt der definierte und berechenbare Grenzbereich des Reifens. Pannenschutz und Gewicht reißen weder in die positive noch in die negative Richtung aus und ordnen sich im Mittelfeld ein. Wir sehen im Bontrager SE5 Team Issue einen guten Reifen für die Übergangszeiten Herbst/Frühjahr, der sich auch im winterlichen Morast nicht verstecken muss. Für trockene, harte Böden gibt es jedoch bessere Reifen. Preislich bleibt er mit 49,99 € im Mittelfeld. Von uns gibt es daher für den Bontrager SE5 Team Issue eine klare Kaufempfehlung.

Über den Autor

Max

Max fährt seit 2010 Downhill und begeistert sich seit 2013 auch für Enduro. Neben dem Mountainbiken ist das Fotografieren und Filmen seine Leidenschaft. Sein bevorzugtes Bike-Revier ist der vordere Odenwald.
RideOn Max

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