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Interview mit Christoph Laue

So, wir haben wieder einen Interviewpartner gefunden.
Christoph Laue, 26 Jahre jung und kommt aus der Nähe von Stuttgart.
Was der Schwabe so alles zu seinem Hobby dem Fotografieren erzählt hat, könnt ihr hier nachlesen.

Bitte stelle dich zunächst kurz selber vor

Mein Name ist Christoph Laue, ich bin 26 Jahre alt und ich wohne in der Nähe von Stuttgart.

Wie bist du dazu gekommen, Sportfotografie zu betreiben?

Während meiner Ausbildung zum Grafikdesigner kaufte ich mir von meinem Ersparten eine Spiegelreflexkamera. Mit dieser begann ich dann meinen geliebten Sport festzuhalten.
Am Anfang haben meine Freunden vor der Kamera alles geben, mit denen ich auch früher auf dem Rad unterwegs war.

Ist dies dein Hobby, oder machst du das hauptberuflich?

Es ist noch mein Hobby, bin aber gerade dabei, meine Ausbildung zum Fotografen fertig zu machen und dann voll einzusteigen.

Fährst du selber auch Bike, falls ja, welche Kategorie?

Ja, ich fahre selber. Freeriden und Trails heizen machen mir am meisten Spaß.
Gegen einen schönen Downill habe ich aber auch nicht dagegen.

Bist du vom Biken zum fotografieren gekommen oder anders herum?

Durch das Biken kam ich dazu, den Sport mit der Linse einfangen zu wollen.

Rider Björn Pohl

Rider Björn Pohl

Lässt du dich auf dem Bike auch selber mal von anderen fotografieren?

Eigentlich nie, aber letztens ist es mal dazu gekommen, es ist immer wieder erschreckend, wie ich auf dem Rad hänge… Bei dem letzten Shooting mit Felix Weilbach haben wir mal die Rollen getauscht, jetzt war ich der Gehetzte und er musste die Kamera bedienen.
Dazu habe ich auch noch fast meine eigene Kamera zu Schrott gefahren.
Ich muss unbedingt wieder mehr Zeit auf dem Fahrrad verbringen, dass es das nächste mal nicht mehr ganz so schlimm ausschaut (lacht)

Was ist das interessante an der Sportfotografie? Was reizt dich daran?

Was mich schon immer fasziniert hat, ist den einen Moment einzufangen und ihn für immer fest zu halten. Genauso reizt es mich mit der Natur und mit den vorhandenen Bedingungen, die immer aufs Neue eine Herausforderung sein können, zu arbeiten.

Rider Cihan Polat

Rider Cihan Polat

Auf welche Punkte muss man bei der Sportfotografie achten?

Es ist wichtig, den Sportler gut aussehen zu lassen.
Wenn zum Besipiel einer einen richtig stylischen hohen Sprung mit dem Bike macht, kann es bei der falschen Perspektive auf dem Bild so wirken, als ob er richtig niedrig ist und komisch ausschaut.
Natürlich kann man das Ganze auch Höher aussehen lassen als es wirklich ist 😉

Was ist die Schwierigkeit daran, bewegte Objekte zu fotografieren?

Den richtigen Moment festzuhalten.
Es gibt meistens einen Moment der z.B. einen Trick am besten erklärt, wenn man ein wenig zu früh oder zu spät auslöst, kann es schon ganz anders wirken.

Wie sieht es bei dir mit dem Equipment aus? Was hast du alles?

Kamera: Nikon D200 und eine Rolleicord.
Objektive: Sigma 18-50mm f2.8, Sigma 12-24mm f4.5-5.6, Nikon 80-200 f2.8 Blitze: Nikon SB 25 und 26, Metz 30.
Fernauslöser: Elinchrom Skyports.

Mit was hast du damals angefangen?

Auch mit der Nikon D200 und zwei alten Metz 30 Blitzen.
Das Ganze wurde dann mit Fernauslösern von Sambesi ausgelöst, die mich fast zur Weißglut gebracht haben. Diese Dinger haben nie wirklich ausgelöst wann sie sollten.

Wie nahe kommst du an die Fahrer ran?

So nahe wie es nur geht, wenn man ein Fish oder Weitwinkel in den Händen hat.

Rider Sven Wöhrle

Rider Sven Wöhrle

Wie wichtig ist für dich der Kontakt zu den Fahrern / Fahrerinnen?

Der Kontakt ist extrem wichtig, damit eine gute Zusammenarbeit und auch etwas entstehen kann..

Welchen Fahrer / welche Fahrerin hast du am liebsten vor der Linse und warum?

Mit allen Fahrern oder Fahrerinnen mit den ich bis jetzt gearbeitet habe, war es super.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie die Fahrer sich reinhängen.
Mit Urs Reinosch habe ich in letzter Zeit viel gemacht, wie zum Beispiel bei diesesem Projek hier.

Rider Urs Reinosch

Rider Urs Reinosch

Rider Urs Reinosch

Rider Urs Reinosch

Wen würdest du gerne mal vor die Linse bekommen?

Angie Merkel im Geschwindigkeitsrausch auf einen Downhiller in Bad Wildbad…Vielleicht würde dann die Downhill-Szene mehr Aufmerksamkeit bekommen. 😉

An welcher Location fotografierst du am liebsten?

So eine, habe ich nicht wirklich. Am besten ist es an einer neuen Location zu stehen und sich von dieser inspirieren zu lassen.

Was muss jemand mitbringen, der in den Bereich Sportfotografie einsteigen will (abgesehen von der Ausstattung)?

Viel Leidenschaft und Ehrgeiz sind das A und O in diesem Bereich.
Dazu ist es wichtig, sich selbst richtig einschätzen zu können.

Wie definierst du das „perfekte Bild“?

Was muss es für dich haben? Ein gelungenes Bild braucht einen gelungen Bildaufbau, schönes Licht… es solle einfach eine schöne Stimmung vorhanden sein.
Auch sehr wichtig für ein Bild ist, wie kreativ es umgesetzt wurde.
Selten zu sehende Perspektiven machen ein Bild frischer und interessanter.

Gibt es das „perfekte Bild“ überhaupt?

Nein, gibt es nicht, da jeder eine anderen Geschmack hat.

Wie viele Bilder machst du so bei einer Session, bist du zufrieden bist?

Puuuh, daran ist schon mancher Fahrer verzweifelt (lacht) … Nein im Ernst, es ist immer unterschiedlich, manchmal hat man den Schuss beim ersten Versuch im Kasten oder es kann auch mehrere Anläufe benötigen.

Inwieweit werden deine Bilder am PC nachbearbeitet?

Nicht viel, Farben, Kontrast und andere Kleinigkeiten.

Bietest du Seminare für Einsteiger an?

Nein, mache ich nicht, aber gute Idee.

Auf deiner Homepage www.christophlaue.com schreibst du, dass du dich auch im Bereich Film weiterbildest. Heißt dass, wir werden bald einen Mountainbikefilm von dir sehen?

Ja, werdet Ihr, ich bin an einen Projekt mit Vincent Haldy und Achim Seeger aus Seeheim dran.

Was reizt dich am Filmen?

Es reizt mich daran, Situationen anders darstellen zu können, als man es in der Fotografie kann.

Was meinst du genau damit, dass man Situationen beim Filmen anders darstellen kann?

Man muss z.B. nicht alle erklärenden Elemente in ein Bild packen, dass man das Bild verstehen kann. Verschiedenen Perspektiven können so zusammen geschnitten werden, das sie eine Sprung super zeigen.

Rider Philipp Rösing

Rider Philipp Rösing

Was ist deiner Meinung nach schwieriger. Ein gutes Bild zu schießen, oder einen guten Film zu machen?

Schwierig zu sagen, bei einem Film gehören mehrere Faktoren dazu, wie Musik und Schnitt, um diesen gut umzusetzen.
Dafür fallen bei einem Foto Unstimmigkeiten schneller auf. Da man den einen Moment dauernd betrachten kann.

Kann ein Bild mehr Emotionen ausdrücken als ein Film?

Ein Bild lässt der Fantasie einen größeren Freiraum zu.
Da man nicht alles vorgezeigt bekommt, denke ich auch, dass es mehr Emotionen ausdrücken kann.

Werden deine Bilder auch in Magazinen abgedruckt?

Ja werden sie.

Du hast das letzte Wort

Ich würde mich noch gerne bei allen bedanken, die mich unterstützt haben, im Laufe der Zeit.

Vielen Dank von meiner Seite aus an Chris für dieses interessante Interview und ich freu mich schon auf seinen ersten Film.
Wer weiß, vielleicht dürfen wir darüber was berichten.
Falls noch jemand Fragen an ihn hat, einfach hier posten.

Weitere Infos über Chris gibts auf seiner Homepage unter www.christophlaue.com

Über den Autor

Lefdi

Hobbybiker und derzeit unterwegs mit einem All-Mountain "No Pogo 3" von Centurion.
Gerne auch mal zu Fuß in den Bergen unterwegs um die Natur zu genießen. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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