Bike Transport

Thule EuroClassic G6 929 Kupplungsträger-Testbericht

Bei der Suche nach einem geeigneten Träger für seine Fahrräder kommt man sich oft recht verloren zwischen den High-End Produkten der Hersteller und dem Baumarktangebot für 100 Euro vor. Bei den hochpreisigen Produkten stellt man sich oft die Frage ob der Mehrpreis gerechtfertigt ist und die Extra Investition lohnt. Daher habe ich den Thule EuroClassic G6 929 einmal genauer unter die Lupe genommen, den dieser Träger gehört zur Kategorie der „High-End“ Produkte.

Thule EuroClassic G6 929:

Dieser Träger gehört mit seinen knappen 525Euro Kaupfreis zum hohen Preissegment der Träger, doch kann er diesem auch gerecht werden?

Aufbau:

Der Träger wird relativ kompakt in einem mittelgroßen Karton geliefert und lässt sich mit wenigen Handgriffen zum Aufbau aus dem Karton entnehmen. In der beigelegten Anleitung werden alle Schritte ausführlich beschrieben und der Aufbau geht mit dem mitgelieferten Werkzeug schnell von der Hand da der Träger größtenteils vormontiert ist. (Aufbau erfolgt in ca 15-20 min)

Alle einzelteile vor der Montage des Thule

Alle Einzelteile vor der Montage des Thule

Nach dem Aufbau (15-20 min)

Nach dem Aufbau (15-20 min)

Montage auf der Kupplung:

Die kompakte Bauweise und sein relativ gering gehaltenes Gewicht ermöglichen eine angenehme Montage welche von einer einzelnen Person binnen 1er Minute durchgeführt werden kann. Vor der Montage wird der schwarze Bügel nach obenhin geöffnet und sobald das „Maul“ auf der Kupplung sitzt nach unten geschlossen. Nun kann man über eine von Hand zu bedienende Stellschraube die Klemmung an die eigene Kupplung anpassen. Alles in allem kann man zur Montage sagen das sie leicht und schnell von der Hand läuft und auch von einer einzelnen Person getätigt werden kann, ein klarer Pluspunkt.

Hebel zum arretieren auf der Kupplung.

Hebel zum arretieren auf der Kupplung.

Der montierte Träger in der Heckansicht

Der montierte Träger in der Heckansicht

Erster Eindruck:

Wie von Thule gewohnt glänzt dieser Träger mit seiner makellosen Verarbeitung und dem zeitgemäßen Design, wobei letzteres eher ein Subjektiver Faktor ist. Was man jedoch ganz Objektiv von diesem Träger behaupten kann ist das er fest auf der Kupplung sitzt und sich von keinerlei Rechts/Links beeindrucken lässt, das schafft schon einmal Vertrauen.

Montage der Räder:

Anders als bei dem zuletzt getesteten Eufab Luke setzt der Thule auf ein komplett anderes Befestigungssystem welches dem Eufab aber in nichts nachsteht. Hier wird das erste Bike nicht wie meist gewohnt hinter dem „Hauptbügel“ montiert, sondern alle drei davor. In der Praxis bringt dies den Vorteil das bei der Montage des ersten Rades keine unschönen Kratzer am Auto entstehen können. Einziger Nachteil dieser Konstruktion ist das man die „Haltearme“ für die weiteren Bikes durch den Rahmen des ersten durchfädeln muss, dies kann je nach Rad etwas kompliziert bzw aufwendig werden. Sitzt jedoch das erste Rad auf der Schiene und es sind die Haltearme hindurch gefädelt wird das Bike am Rahmen mit der mehr als Stabilen Klemme befestigt und an den Reifen mit einer Ratschenähnlichen Konstruktion gehalten. Diese System zur Befestigung erleichtert das Befestigen der Räder im Vergleich zum Eufab Luke um einiges, da man hier weder etwas einfädeln, noch sich dreckig machen muss und das Ratschensystem nur einen marginalen Kraftaufwand fordert. Wenn nun auch die anderen 2 Bikes montiert sind erhält man ein kompaktes Gesamtpaket was sich auf dem Träger selbst nur minimal bewegt und einen grundsoliden Eindruck macht.  Lediglich minimale auf und ab Bewegungen lassen sich im Stand feststellen, welche aber größtenteils auf den Flex der Kupplung und minimal auf den Träger selbst zurückzuführen sind.

Der Thule im beladenen Zustand.

Der Thule im beladenen Zustand.

Ratschensystem zur Befestigung der Räder.

Ratschensystem zur Befestigung der Räder.

Geklemmtes 3tes Rad auf dem Thule EuroWay.

Geklemmtes 3tes Rad auf dem Thule EuroWay.

Transport der Räder:

Nachdem die Bikes sicher auf dem Träger verstaut sind kommt der nächste Test. Denn nun muss sich der Träger im alltäglichen Gebrauch, also auf Landstraßen, der Autobahn und auch schlechten Straßen behaupten. Oft hat man bei billigeren Trägern das Problem das sie sich entweder verschieben (seitlich) oder extrem wackeln was auf langen Fahrten für ein unwohles Gefühl sorgt und zu einer langsameren Fahrgeschwindigkeit führt. Doch der Thule macht auf normalen Landstraßen eine gute Figur und ermöglicht auch ein schnelleres durchfahren von Kurven und Kuppen. Lediglich auf schlecht ausgebauten/maroden Straßen schwächelt der Träger etwas und fällt mit ausgeprägten (horizontalen) Bewegungen auf, was jedoch zuteils auch auf den Eigenflex der Kupplung zurückzuführen ist. Auf der Autobahn wiederrum lassen sich längere Strecken problemlos mit 150 Km/h +- fahren und ermöglichen ein angenehmes Reisen. Auch der Verbrauch steigt nicht erheblich aufgrund des Kupplungssystems und der daraus resultierenden, fast unveränderten, Aerodynamik.

Be- und Entladen des Autos mit Träger:

Schon wie der zuletzt getestete Eufab verfügt auch der Thule über eine Funktion welches das Abklappen des Trägers ermöglicht und somit ein einfaches beladen des Kofferraums zulässt. Jedoch trumpft Thule hier mit einer äußerst pfiffigen Lösung zum Abklappen des Trägers auf, denn hierbei muss man weder in die Knie gehen noch sich bücken, sondern kann entspannt mit einem durch den Fuß zu betätigenden Mechanismus den Träger abklappen. Auch der Abstand des Trägers im abgeklappten Zustand zum Boden ist ausreichend und ermöglicht trotzdem noch ein problemlose Öffnen der Heckklappe ohne anzuecken. Gehalten wird der Träger nun in diesem Zustand von 2 robusten Stahlseilen So sollte das sein!

Problemloses Öffnen der Klappe mit dem Thule EuroWay

Problemloses Öffnen der Klappe mit dem Thule EuroClassic

Auch zum Boden hin ist ausreichend Abstand

Auch zum Boden hin ist ausreichend Abstand

Gehalten wird der Träger nun von 2 robusten Stahlseilen.

Gehalten wird der Träger nun von 2 robusten Stahlseilen.

Fazit:

Der Thule EuroClassic G6 929 überzeugt in erster Line mit seiner erstklassigen Verarbeitung und einer top Ergonomie in punkto Bedienung und Handhabung. Wer sein Augenmerk auf unbeschwertes, meist langes oder häufiges, Reisen legt, wird mit dem Thule mehr als glücklich. Denn er überzeugt mit seiner leichten Handhabung und macht auch auf der Autobahn eine mehr als gute Figur. Von daher rechtfertig sich auch der Mehrpreis in Bezug auf andere Produkte und es entsteht ein super Preis-Leistungsverhältnis.

Kurzes Video zum Test des Thule EuroClassic G6 929:

Um sich einen kurzen Gesamtüberblick vom Träger und seinen Eigenschaften machen zu können, habe ich hier ein kurzes Video für euch gedreht welches ein paar „Features“ des Trägers und eine kurze Fahrt zeigen.

Daten des 525.90€ teuren Trägers:

Kapazität Gewicht Max. Zuladung Max.Geschwindigkeit Diebstahlsicherung
Bis zu 3 Räder 20,7kg (gewogen ca 20,2kg) 60kg 130 Km/h Ja

Über den Autor

Max

Max fährt seit 2010 Downhill und begeistert sich seit 2013 auch für Enduro. Neben dem Mountainbiken ist das Fotografieren und Filmen seine Leidenschaft. Sein bevorzugtes Bike-Revier ist der vordere Odenwald.
RideOn Max

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