Allgemein

Ein Tag auf der Eurobike 2010

Es war mal wieder soweit.
Ein Besuch auf der EUROBIKE 2010 in Friedrichshafen stand auf dem Kalender.

Nu, also rein ins Auto, ab nach Friedrichshafen und rein ins Getümel.

Ach ja, wenn ihr die nachfolgenden Bilder in Großformat sehen wollt, dann einfach draufklicken.

Erste Eindrücke
Ich hatte so den Eindruck, dass es voller war als im letzten Jahr. Aber ich denke, da müsste man mal die Zahlen von der Messe FN abwarten, wobei das ja eigentlich nichts zur Sache tut.
Interessant finde ich immer wieder die Gestaltung der Ausstellerstände.
Die einen stellen ihre Bikes oder ihr Zubehör nüchtern in Vitrinen oder in Reihe aufgestellt aus, die anderen sind da sehr creativ und setzen die Produkte entsprechend in Szene.
Ob dahinter immer ein Motto steht, kann ich leider nicht sagen, aber es sieht zumindest danach aus.

Waren im letzten Jahr bereits viele Rennräder aus Carbon, so kann man in diesem Jahr nahezu bei jedem Hersteller auch Mountainbikes aus Carbon vorfinden.
Die sind natürlich immer in vorderster Reihe oder am Rand des Standes aufgestellt, dass man diese gleich als erstes sieht.
Um die Alubikes zu finden muss man meist in den Stand hineingehen bzw. auf der Rückseite der Carbonbikes nachschauen.
Man könnte es aber auch fast als Strategie bezeichnen um die Leute auf den Stand zu bringen.

Sei es drum, da ich (noch) kein Carbon-Fan bin, war es halt immer mit etwas Suche verbunden, die guten alten Alubikes zu finden. Aber es ist mir gelungen.

Ein weiterer Trend der nahezu bei allen Herstellern zu finden ist, sind die 29er Bikes.
Ja, Fahrradhersteller möchte ich nicht sein. Denn letztendlich muss man immer irgendwelchen Trends folgen um nicht unterzugehen.
Ob sich das ganze letztendlich lohnt, stellt man wohl erst ein paar Jahre später fest.
Meist dann, wenn ein neuer Trend geboren wird.

Bei Jürgen Schlender von Alutech wollte ich auch unbedingt mal vorbeischauen um sein Kinderlaufrad „My first Wildsau“ einmal genauer anzuschauen.
Wir hatten ja bereits schon im Vorfeld darüber berichtet –> KLICK

Jürgen hat zwischenzeitlich noch an die Lenkerenden bzw. die Griffe große Scheiben dran gemacht um zu verhindern, dass der Lenker im wahrsten Sinne des Wortes „Ins Auge gehen kann“.
Die Scheibenbremse konnte er aus Zeitmangel nicht mehr ändern, weshalb hier noch die gelaserte Version auf dem Stand vorhanden war.
Hier soll aber eine ungelaserte Scheibe im Serientyp verbaut werden, damit man sich nicht die Finger einklemmen kann.
Aber das Teil sieht insgesamt schon sehr fetzig aus und ich denke, dass es doch den ein oder anderen Papa ansprechen wird.
Leider haben wir bereits 2 Laufräder….mist, hätte Jürgen das Teil nicht früher auf den Markt bringen können…?

In Sachen Beleuchtung hat sich auch viel verändert.
Neben Busch & Müller, die ihr Tagfahrlicht vorgestellt haben, gab es noch eine Reihe vieler interessanter Lichter fürs Bike.
Was aber irgendwie immer noch ärgerlich ist, sind die gesetzlichen Vorschriften hier bei uns, welche ja besagen, dass für das Licht ein Dynamo vorhanden sein muss und eine reine Akkubeleuchtung eigentlich dies nicht ersetzt.
Daher sieht man dann auf der Eurobike auch Fahrräder, welche leider nur für den Export vorgesehen sind….ärgerlich sowas.

Auch eine Menge Urban-Bikes und Cruiser sind wieder mit von der Partie.
Lässig sind die Teile ja schon….aber solche Bikes sind eher was für die Stadt bzw. die Flaniermeile und eher nichts für mich als Landei mit Wald drumherum.

Auch interessant sind die verschiedenen Arten der Vorderradfederung.
Üblicherweise sieht man ja die bekannten Federgabeln am Bike.
idworx Bikes geht hier wohl einen anderen Weg.
Es sieht so aus, als hätte man hier Teile der Hinterbaufederung einfach nach vorne versetzt.
Sicherlich auch eine interessante Sache, wenn auch auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich.

Was für mich auch doch sehr gewöhnungsbedürtig aussieht, sind Fahrräder mit einer Federgabel, die jedoch nur ein Standrohr hat.
Ich frag mich da immer ob das ganze überhaupt hält…..aber gehen wir mal davon aus, sonst würde es ja keiner einbauen.
Aber sagt selbst, sieht doch irgendwie halbfertig aus..oder?

Tollwut stellte das leichteste Getriebe- Downhillrad der Eurobike 2010 vor.
Der Stonedigger 2011.
Schon irre was man heute so alles bauen kann.

E-Bikes
Ich kann mich jetzt täuschen und man möge mich dann bitte korrigieren, aber ich hatte den Eindruck, dass im letzten Jahr nur vereinzelt E-Bikes vorgestellt wurden.
In diesem Jahr ist es aber so, dass nahzu jeder Hersteller sein eigenes E-Bike auf dem Markt bringen will.
Wie ich auch einer guten Quelle erfahren habe, ist dies auch ein Trend, dem nun alle folgen.
Als Beispiel wurde mir von einem namhaften Hersteller gesagt, dass im Jahr 2009 auf dem Freigelände gerade mal eine Handvoll Zelte mit E-Bikes zum testen gestanden sind.
Im Jahr 2010 ist der Platz voll. Aber mal so richtig.

Nun, ehrlich gesagt, habe ich mir bislang aus E-Bikes nicht so viel gemacht.
Der Grund dafür ist, dass ein Fahrrad für mich ein Sportgerät ist und ich Sport immer mit Anstrengung, Schweiß und Muskelkater verbinde.
Von daher hab ich mir E-Bikes zwar angeschaut, aber mehr auch nicht.

Tja, und dann war ich da heute bei einem guten Bekannten von Centurion auf dem Stand.
Und was hat er zu mir gesagt zum Thema E-Bike:
„Jetzt fahr das Teil mal und du wirst sehen“
Ok, dann fahr ich halt mal damit. Gesagt getan.
Raus aus der Halle zum Freigelände und dann zum Centurion (Merida) Stand.
Das E-Bike von Merida-Centurion wird angetrieben von einem Elektromotor und einer Steuerung von der Fa. Bosch.
Das Ganze nennt sich „Bosch Drive Unit“ und wird auch von anderen Radherstellern verwendet.
Ok, hat Bosch jetzt auch schon erkannt, dass man da wohl Geld mit verdienen kann.
Also, kurze Einweisung in die Steuerung.
3 Fahrstufen bei 4 verschiedenen Modis.
„Ich stell dir den Sportmodus ein und Stufe 3. Das passt schon“ sprachs mein Centurionmann und rauf auf den Sattel.
Dann erst mal langsam losgeeiert, weil da ja zum Glück gar keine Leute rumlaufen. Freie Fahrt, für freie Bürger, also rein in die Pedale und dann…..
…..Zugegeben, ich war echt positiv überrascht.
Tritt man in die Pedale, dann zieht das Teil echt weg wie eine Eins.
Also so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Das macht ja echt Laune. Wenn da nur nicht ständig irgendwelche Leute im Weg rumlaufen würden.
Hört man auf zu treten, dann ist auch der Motor aus. Feine Sache sowas.
Laut meinem Centurion-Kontakt hält der Akku auf dieser Stufe für 40 km. Je nach Einstellung bis 80 km.
Ist ja schon mal nicht schlecht.
Der Schub hält übrigens bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h und dass aus dem Grund, weil man bis zu dieser Geschwindigkeit gesetzlich kein Kennzeichen benötigt wie beim Mofa.
Von daher ist dann hier als Feierabend.

Die Preise von dem Ganzen Spaß sind aber leider noch nicht bekannt, sobald ich diese weiß, werde ich sie hier posten.

Na und wenn wir schon dabei sind, E-Bikes zu fahren, dann nehmen wir von Centurion doch auch gleich das MTB mit Bosch Drive Unit.

Auch eine feine Sache, aber, trotz der positiven Erfahrung mit einem Mountain-E-Bike muss ich sagen, dass sowas für mich persönlich an einem Mountainbike nicht in Fragen kommen würde.
Ein Mountainbike ist und bleibt für mich ein Sportgerät mit welchem ich durch den Wald schreddern kann mit purer Muskelkraft.
Da will ich ehrlich gesagt keinen Motor dabei haben.
Ist aber meine Meinung, muss ja nicht für jeden so sein.

Neben diese für mich persönlichen Highlight haben wir dann am Ende des schönen aber auch anstrengenden Besuchstages vor der Messe noch beim berühmt berüchtigten Lake Jump zugeschaut bzw. bei den Übungsläufen.
Ich denke, da muss man schon ein wenig Crazy sein um mitsamt dem Bike in den See zu hopsen.
Aber seht selber.

Als Fazit muss ich sagen, war es wieder einmal sehr nett, auch wenn ich nicht das komplette Programm geschafft habe, was geplant war. Aber das habe ich letztes Jahr auch nicht geschafft.
Eigentlich müsste man sich 2 Tage Zeit nehmen, dann wäre es auch nicht so anstrengend.

Mal sehn wie ich es nächstes Jahr mache.

So, dass war also mein kleiner Bericht über die Eurobike…falls jemand auch dort war und darüber berichten möchte, dann nur zu.

Über den Autor

Lefdi

Hobbybiker und derzeit unterwegs mit einem All-Mountain "No Pogo 3" von Centurion.
Gerne auch mal zu Fuß in den Bergen unterwegs um die Natur zu genießen. PayPal-Kaffeespende an den Autor

4 Comments

  • Hier mein Eindruck von der Eurobike.
    Die Eurobike hat dieses Jahr klar gezeigt die Elektrobikes (eBikes) kommen, kein Hersteller der nicht mindestens ein Rad mit Elektroantrieb präsentierte. Viele Hersteller greifen hier auf ein System von Bosch zurück das mit Cannondale entwickelt wurde. Die meistens eBikes waren Trekking bzw. Stadtfahrräder, Centurion verbaute diesen Antrieb auch in ein MTB, hier bleibt jedoch abzuwarten ob sich das in dieser Sparte durchsetzen wird.
    Auch die 29er MTB waren bei jedem Hersteller vertreten gingen aber in der Masse der 26er MTB unter, mal schauen wie sich dieser Trend entwickelt und welche Zollgröße nächstes Jahr auf der Eurobike stärker vertreten ist.
    Auffällig ist auch die Anzahl an MTB mit Carbon Rahmen, bei manchen Herstellern musste man schon eine weile suchen um die Aluminium Rahmen zu entdecken.
    Shimano und Sram präsentierten Ihre neue Komponenten mit 10er Kassette hinten und vorne wahlweise 2 oder 3 Kettenblätter. Hier hat der Kunde nun die Qual der Wahl ob er ein System mit 20 oder 30 Gängen benötigt. Vorteil bei einem 2er System vorne, die Bodenfreiheit und damit das aufsetzen mit dem großen Kettenblatt auf Baumstämmen etc. wenn man nicht gerade darüber einen Bunny Hop macht.
    Bei CicloSport gab es eine kabellose Videobrille mit integriertem Speicher von 4GB, optional auch 8GB möglich. Bei dieser können auch die Gläser gewechselt. Eine gute Alternative zu den Helmkameras. Zu dem wurde ein Helm mit integriertem Licht vorne und hinten vorgestellt. Das System ist fest im Helm integriert und ist TÜV geprüft. Eine gute Idee, somit spart man sich das mitführen von Leuchten am Rad wenn die Tour evtl. mal in die Abenddämmerung oder sogar darüber hinaus gehen sollte.
    Anhand der vielen Ausstellern und Besuchern erkennt man ganz klar, die Radindustrie boomt. Mit den eBikes wird dieser weiter anhalten bzw. zunehmen. Der Käufer hat die Qual der Wahl für welchen Hersteller er sich beim Radkauf entscheiden soll. Sein Wunschrad auf der Eurobike zu finden ohne sich vorher Gedanken zu machen welche Hersteller in Frage kommen ist aussichtslos. Man benötigt hier schon 2 Tage um alle Hersteller zu besuchen, die Messe hat jedoch nur einen 1 Tag für die Allgemeinheit geöffnet, schade.

  • War zwar nicht da, aber irgendwie find ich, dass auch der Enduro-Trend boomt oder ein Rad für alles oder täusche ich da?

  • Es ist nur schade, dass viel die Austeller am Besuchertag bereits um 14 Uhr Ihre Stände leer geräumt hatten

    • Vielleicht sollten sich die Veranstalter überlegen, ob man den Besuchertag nicht auf 2 Tage ausweitet.
      Dann dürfte dieses Problem nicht entstehen.

Hinterlasse einen Kommentar