Bike Smartphone

IceFox™ Thunder Smartphone – Testbericht

Heutzutage ist das Smartphone beim Radfahren schon gar nicht mehr wegzudenken. Sei es um diverse Navigations- bzw. Aufzeichnungs-Apps zu nutzen, oder einfach nur als Sicherheit falls man unterwegs eine Panne oder einen Unfall hat.
Das Smartphone beim Radfahren ist nahezu schon Pflicht.
Da die aktuellen Geräte aber teilweise sehr empfindlich sind, haben wir uns mal im Bereich der Outdoorhandys umgeschaut und sind auf die noch nicht so bekannte Marke IceFox™ gestoßen.

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Laut der aktuellen Webseite von IceFox™, handelt es sich bei dem Unternehmen um einen der größten chinesischen Hersteller von Android-Dual-SIM Smartphones und Outdoor-Smartphones. Die junge Firma aus dem chinesischen Shenzhen bietet einen hohen Qualitätsstandard durch eine eigene Entwicklung, Design und die örtliche Produktion bei einem der weltweit größten Produktionsstätten namhafter Smartphone-Marken. Android-Smartphones werden seit 2012 produziert, seit 2013 wird die Sparte Outdoor Smartphones angeboten. Seit 2014 ist IceFox auch auf dem deutschen Markt erhältlich.

Technische Daten

Bevor wir in die Praxis gehen, schauen wir uns das Modell „Thunder“ mal genauer an, bzw. schauen auf die inneren Werte.

SIM-Karten 2 (Dual-SIM)
Material Kunststoff
OS Android 4.2
CPU MTK 6582 , 1.3GHz , Quad Core , Cortex A7
ROM 4 GB
RAM 1 GB
Display 4″ WVGA 480×800 LCD, Kapazitiver Multi-touch, Corning Gorilla Glas, Tracking mit nassem Finger
Unterstütze Formate GSM: GSM / GPRS 850/900/1800/1900, MHz WCDMA / HSDPA / HSUPA, 900/2100MHz
Kopfhörer Anschluss ja
Mobiles Internet WLAN IEEE 802.11b/g/n und Unterstützung WAPI
Memory Karte Micro SD-Karte bis zu 32GB
Frontkamera 0.3MP
Rückkamera 8 MP
GPS ja
Wifi USB wifi 802.11b/g /n
Bluetooth ja, 2.0
Beschleunigungssensor ja, zusätzlich Näherungssensor, Magnetfeldsensor
Abmessungen 13,6 x 1,8 x 7 cm
Gewicht 662 g incl. Verpackung
Standby-Zeit (Single SIM) 360h (Dual-SIM) 120h
Zubehör Benutzerhandbuch, Kopfhörer, 2930mAh Li-Ionen-Akku, USB-Kabel, Netzteil (100-240V 50Hz)

Soweit also mal zu den Fakten.
Nun, zugegeben, wir sind jetzt nicht unbedingt die Smartphone-Cracks, sondern sehen uns eher als Anwender. Aber wenn man sich mit den diversen Ausstattungsdaten mal im Netz umschaut, wird man schnell erkennen, dass der Cortex A7 Prozessor vor allem in Low-Budget-Handys eingesetzt wird und somit die Einstiegsklasse bedient.
Als Vergleich schaue ich immer mal wieder zur Seite auf mein privates Huawei Ascend P6. Auch nicht das neueste Modell auf dem Markt, aber ein zuverlässiges Gerät, dass von den Hardwaredaten im Grunde auf etwa gleicher Höhe mit dem IceFox™ liegt.

Bezüglich des Gewichtes ist das Thunder auch kein Leichtgewicht. Zumindest stimmen hier die Herstellerangaben. Nachgewogen wiegt das Teil 263 Gramm.
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Auch in Bezug auf das Display ist das IceFox™ Thunder mit einer Auflösung von 480×800 px nicht unbedingt unter den Top 10 zu finden, wenn man dagegen die Auflösung des Huawei von 1280 x 720 px vergleicht.
Sagen wir mal so…für Outdooraktivitäten wo es oftmals um Navigation oder um das Schreiben von Nachrichten geht, ist das Display ok. Videos anschauen oder gar Spiele darauf spielen macht nicht so richtig Spaß. Aber das ist nun mal auch nicht die Zielgruppe. Zielgruppe sind nicht die Gamer, sondern Leute die draußen unterwegs sind und ein robustes Gerät benötigen.

icefox-thunder-36Softwartechnisch werkelt auf beiden Geräten Android 4.3 auch bekannt unter dem Namen „Jelly Bean“. Aktuell steht schon Android 5 (Lollypop) in den Startlöchern, aber 4.3 ist soweit ok. Läuft gut und reicht für das Gerät völlig aus.

In der Praxis

Nach dem Auspacken des IceFox™ hat man zunächst mal ein „massiges“ Gerät in der Hand. Dies ist aus meiner Sicht aber nicht so schlecht, weil mich ehrlich gesagt das flache Design des Huawei schon immer etwas gestört hat, da dieses nicht so gut in der Hand liegt.
Das IceFox™ ist wie bereits erwähnt dicker und globiger, liegt aber dadurch gut in der Hand. Es ist halt nun mal ein Outdoorgerät und da muss man etwas mehr drumherum bauen.
Vom Handling her ist es aber gar nicht so schlecht wie es zunächst den Anschein hat. Es liegt gut in der Hand und ist auch gut zu bedienen. Klar, mit einer Hand halten und bedienen wird da etwas schwierig, es sei denn man hat lange Finger.

Kameravergleich

Wie in den technischen Daten erwähnt verfügt das Thunder über eine 8 Megapixel Kamera. Das ist, wenn man den heutigen Standard vergleicht, nicht sonderlich viel. Auch für ein Smartphone ist es im Grunde eher Mittelfeld als Spitzenplatz.

Mein Huawei hat ebenfalls 8 MP zu bieten und ich bin bislang mit den Bildern zufrieden. Klar, man darf hier nicht erwarten, dass man Bilder auf dem Niveau einer Spiegelreflexkamera macht. Es ist halt nun mal „nur“ ein Smartphone und kein Fotoapparat, aber für den gelegentlichen Schnappschuss reicht es immer noch aus.
Dennoch sollte man Bedenken, dass es sich um ein Outdoorsmartphone handelt, welches man im Grunde immer dabei hat und dadurch vielleicht auch mal auf den Foto verzichtet. Es ist dann umso ärgerlicher, wenn man z.B. von einem Alpencross mit dem Bike nur schlechte Bilder mitbringt.
Daher finde ich, sollte die Kamera in solchen Geräten schon gute Bilder machen, wenn man als Zielgruppe die Outdoorsportler anpeilen möchte.

Um einen Vergleich zu erhalten, habe ich Vergleichsbilder gemacht und zwar mit den folgenden Geräten:

  • mit dem IceFox™ Thunder
  • Huawei Ascend P6 als Vergleichssmartphone
  • Panasonich Lumix DMC-TZ22

Und hier die Vergleichsbilder
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icefox-thunder-hdr-funktionWie man gut erkennen kann, ist die Bildqualität jetzt nicht so schlecht, lässt aber Luft nach oben.
Interessant beim Thunder ist, dass wenn man in den HDR-Modus wechselt, dass dann immer gleich zwei Bilder vom gleichen Motiv angelegt werden. Eine hellere und eine dunklere Version.
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Dual-SIM

Was gut an dem Thunder Outdoorsmartphone ist, ist die Tatsache, dass man zwei SIM-Karten gleichzeitig verwenden kann.
Man unterscheidet bei Dual-SIM grundsätzlich zwei Varianten.
Während Dual-SIM-Standby bedeutet, dass man nicht mit beiden SIM-Karten gleichzeitige empfangen kann (man muss also immer über die Anmeldung die jeweilige SIM-Karte auswählen), so hat die Variante Dual-SIM Active (oder Dual-SIM Standby) den Vorteil, dass beide Karten zur gleichen Zeit empfangsbereit sind.

Im Fall des IceFox™ Thunder muss man beim Anschalten des Gerätes demnach zwei PIN-Nummern eingeben und aktiviert dadurch beide SIM-Karten (sofern PINs vergeben sind). Nun ist man über die beiden Rufnummern der SIM-Karten empfangsbereit.
Dies hat vor allem im Geschäftsbereich große Vorteile da man hier auch seine private SIM-Karte weiterhin für Freunde und Bekannte verwenden kann und nur noch ein Smartphone mit sich herumtragen muss.

Dann fällt noch der Hinweis „IP 68“ auf der Rückseite im unteren Bereich auf.
IP 68 ist eine genormte Schutzklasse und bedeutet im Grunde nichts anderes als Staubdicht (6) sowie Schutz gegen dauerndes Untertauchen (8).

Die Outdooreigenschaften

Outdoor, dieser Begriff setzt sich derzeit bei einigen Smartphones durch, da die Hersteller wohl entdeckt haben, dass auch hier viel Kundschaft vorhanden ist.
Daher sollte so ein Smartphone für den Außenbereich auch einiges aushalten können.
Interessanterweise wurde das IceFox™ auf der alten Webseite noch mit den Fakten

  • Sturzhöhe: 1,5 m
  • Wasserdicht bis 1 m

beworben.
icefox-beschreibung-alt
Diese Fakten werden auf der neuen Webseite nun nicht mehr angegeben.
Aber auf der Verkaufsseite von amazon, finden wir noch ein paar Daten, wie z.B.
icefox-facts-amazon
Hier wird also noch die „tauchfähigkeit bis 1 Meter unter Wasser“ erwähnt. Was allerdings die Angabe „Stoßfest: Kann Tropfen widerstehen bis zu 10 Meter“ bedeuten soll, ist mir ein Rätsel. Vermutlich wurde hier einiges mit diversen Übersetzungstools umgesetzt 😉

Schaut man sich die Kommentare für das IceFox™ an, so kann man bei einigen noch die Angaben zur Fallhöhe vorfinden
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Dies sind bzw. waren vom Hersteller schon gewichtige Angaben und natürlich wurde das Smartphone auch auf diese Outdooreigenschaften getestet.
Fangen wir zunächst mit dem Element Wasser an.

Wasserdichtigkeit

Wasser! Eigentlich hat man ja in der Schule schon gelernt, dass sich Wasser und Strom bzw. Elektronik überhaupt nicht vertragen. Ein Smartphone dann ins Wasser werfen…???
Nun, bevor wir das IceFox™ Thunder aber baden lassen, schauen wir uns erst mal genauer an, ob man augenscheinlich eine Stelle findet, welche eventuell etwas Wasser ins innere lässt.
Der USB-Anschluss unten sowie der Kopfhöreranschluss oben sind jeweils mit Gummikappen dicht verschlossen, dies sieht schon mal gut aus. Auch der Akkudeckel auf der Rückseite verfügt über eine extra Dichtung und ist mit zwei Schrauben gut fixiert.

Was mir etwas Bauchweh macht ist das kleine Loch für die Sprechmuschel sowie die Öffnung der Ohrmuschel oben. Gerade bei dieser sieht man ein silbernes Blech oder was auch immer, in welchem man aber auch kleine Löcher erkennt.
Aber da lassen wir uns einfach überraschen, was im Wasser passiert.
Also, ab in das Wasser

Wie man im Video erkennen kann, steigen keine Blasen auf, was im Grunde bedeutet, dass nirgends Wasser eindringt. Die Wassertiefe war jetzt hier gerade mal bei knapp 30 cm. Aber ich würde mal behaupten, bis zu den angegebenen 1m dürfte es keine Probleme geben.
Auch nach dem „Baden“ hat alles prima funktioniert.

Lediglich die Tatsache, dass das Display mit nassen Fingern bedient werden kann (also das Tracking mit nassem Finger) kann ich nicht ganz so bestätigen.
Klar, es geht einigermaßen, aber Bedienung kann man das nicht nennen.
Es ist eher ein unkontrolliertes herumwischen auf dem Display um diesem ab und an eine Reaktion abzuverlangen.
Von daher mein Tipp:
Das Gerät trocknen lassen bzw. schauen, dass das Display und die Finger trocken sind.

Falltest

Schaut man sich das IceFox™ man genauer an, so kann man doch gut erkennen, dass das Display vermutlich die größte Schwachstelle in Sachen Sturz sein könnte.
Das Smartphone hat zwar seitlich schwarze Kunststoffteile, welche leicht über das Display überstehen, aber der Überstand ist nicht so riesig.
Von daher sind wir mal gespannt, was passiert, wenn das Gerät auf den Boden fällt.

Als Test hab ich mir dann den Gartentisch mit dem darunter befindlichen Steinbelag ausgewählt. Sind wir ehrlich, ein Sturztest auf der Wiese ist ja langweilig, da kann ich ja gleich mein Huawei nehmen.
Zudem trifft man in den Bergen beim Wandern sehr oft auf Stein und warum sollte man dann nicht gleich mit diesem Material beginnen.
Gesagt getan, Versuchsanordnung aufgebaut und die Tischhöhe mit 73cm gemessen. Also gerade mal die Hälfte von dem Wert, welchen der Hersteller vorgegeben hat/hatte.

Ich sag jetzt hier mal weiter nichts, sondern verweise auf das nun nachfolgende Video, was meiner Meinung nach aussagekräftig genug sein dürfte.

Wie man im Video gut erkennen kann, ist das IceFox™ Thunder sehr stabil, wenn es auf den Rahmen fällt. Hier hat man die Elektronik gut eingepackt.
Hauptschwachpunkt (und hier tut es auch richtig weh) ist aber das Display. Einmal genau auf die Scheibe geknallt und Schluss mit Lustig.
Interessanterweise hat aber noch alles prima funktioniert, trotz gesprungenem Display. Man muss darauf achten, dass man sich nicht die Finger aufschneidet.

Stellt sich die Frage ob man das mit einer veränderten Konstruktion der seitlichen schwarzen Plastikteile verbessern könnte, in dem man diese einfach höher macht, so dass diese noch weiter über das Display hinaus ragen und diesem somit etwas mehr Schutz bieten könnte.

Luftspalt bis zum Display

Luftspalt bis zum Display

Mögliche Erhöhung der Seitenteile um das Display zu schützen

Mögliche Erhöhung der Seitenteile um das Display zu schützen

Fazit:

Das IceFox™ Thunder macht einen soliden und stabilen Eindruck. Die Dual-SIM Funktion überzeugt ebenfalls, da man (bei Bedarf) nicht zwei Smartphone mit herum schleppen muss.
Die technischen Daten sind jetzt nicht erste Sahne, für das Gerät aber ausreichend und in Bezug auf den Preis von derzeit 159,00 € bei amazon auch ganz ok.
Auch in Bezug auf Wassereinflüsse macht das Thunder eine gute Figur und lässt nichts an sich ran bzw. in das Innere.
Aber beim Sturztest hat das Gerät völlig versagt und da muss ich sagen bin ich enttäuscht. Weil gerade diese Eigenschaft sollte bei einem Outdoorgerät gewährleistet sein.
Ich kann da eher auf die Wasserdichtigkeit verzichten, aber einen Sturz sollte das Teil überleben.
Hier müsste man an der Gesamtkonstruktion entweder was abändern um das Display besser zu schützen, oder aber tatsächlich ein besseres Glas verbauen.
Jetzt verbaut man schon Gorilla Glas, welches laut dem Hersteller Corning “ eine hohe Bruch- und Kratzfestigkeit auszeichnet“, aber irgendwie scheint an der Gesamtkonstruktion was nicht zu passen. Eventuell könnte man hier auch die Stabilität mit einer Folie unterstützen.
Jedenfalls sollte ein Outdoorhandy auch mal runterfallen dürfen ohne gleich kaputt zu gehen. Leider kann man sich den Untergrund nicht immer aussuchen.

Weitere Infos zum IceFox™ Thunder findet ihr hier:

  • amazon
  • Webseite
  • Facebookseite

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Über den Autor

Lefdi

Hobbybiker und derzeit unterwegs mit einem All-Mountain "No Pogo 3" von Centurion.
Gerne auch mal zu Fuß in den Bergen unterwegs um die Natur zu genießen. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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