Bike Hosen Trikots / Oberteile

Rapha Classic Bib Shorts und Classic Jersey im Test

Eleganter Stil, gute Performance durch hochwertige Materialien und vielversprechende Rennerfolge.
Das Image des exklusiven Bekleidungsherstellers ist garantiert ein besonderes aber was können die Produkte dieser Highclass?

Material/ Verarbeitung- Auf den ersten Blick:

Schon beim ersten Kontakt mit den Rapha Produkten kommt die Exklusivität zum Vorschein. Bereits die Verpackung mit einem schlichtem, mattschwarzen Rapha Schriftzug macht so einiges her.
Im inneren erwartete uns die Classic Bib Shorts in mattschwarzem Lycra, sowie farblich passend das Classic Jersey mit Armlingen. Letzteres besteht zu einem Teil aus hochwertiger Merino-Wolle, die die Regulierung der Körpertemperatur verbessern soll. (39% Merino, 61% Polyester)

Das Trikot besitzt einen durchgehenden Front- Reißverschluss und ist elegant schlicht gehalten. Lediglich der auffällig pinke Kinnschutz bringt etwas Farbe ins Spiel. Er zieht sich an der Innenseite des Reißverschlusses nach unten und kommt bei geöffnetem Trikot auffällig zum Vorschein.
Rapha_Classic_Jersey

An der Rückseite befinden sich drei Rückentaschen, wobei eine zusätzlich ein Reißverschlussfach für Schlüssel oder ähnliches bereit hält und zudem aus wasserdichtem Material besteht.

Rückentaschen

Rückentaschen

Der Stoff des Trikots ist für ein Kurzarmtrikot auffällig dick, worauf wir später noch weiter eingehen werden.

rapha_bib_backDie Radhose ist noch schlichter gehalten und besitzt lediglich einen mattschwarzen Rapha Schriftzug am Beinabschluss. Die Träger sind aus Netzmaterial gefertigt und gegen Überhitzung ist der Rückenbereich weit ausgeschnitten. Beim Sitzpolster greift Rapha auf den Hersteller Cytech zurück. Unserer Meinung nach, fällt es im Vergleich zu anderen eher dick aus. Durchweg werden an der vollständig aus Lycra bestehenden Hose Flachnähte verwendet und an der Rückseite ist eine kleine Tasche eingearbeitet, die Profiteams üblicherweise für Funkgeräte nutzen.

Die Armlinge sollen das Trikot an kalten Frühjahrs- und Sommer-Tagen ergänzen. Sie bestehen aus Lycra mit leichter Fliesinnenseite.

In der Praxis:

1000px_MET RoadbikeDer Tragekomfort der Hose, sowie der Trikotkombination ist auf sehr hohem Niveau. Die sehr elastische Hose schmiegt sich gut an den Körper und die Träger sind breit genug um ein Einschneiden verhindern zu können. Der Sitz des Trikots ist ebenfalls gut, wobei die Armabschlüsse im Vergleich zu Lycra Trikots bei dünnen Radsportler-Armen eher komfortabel weit ausfallen als racetypisch eng. Die Armlinge sind hingegen sehr eng, was zusammen mit Silikonabschlüssen nerviges Rutschen verhinderte. Auch die Länge ist gut gewählt.

Das eher dicke Material mit Merinoanteil des Trikots fühlt sich besonders im Halsbereich sehr angenehm an und war stets sehr komfortabel. Die Anordnung der Rückentaschen stellte sich als sehr positiv heraus, besonders die verschließbare Tasche bringt bei starken Vibrationen Sicherheit, dass während der Tour der Schlüssel nicht verloren geht.

1000px_MET Roadbike seite

Bei moderaten Frühjahrstemperaturen zeigte sich das Trikot von seiner besten Seite. Das dickere Material ließ einen auch in Abfahrten nicht auskühlen und der Sitz des Trikots war in jedem Moment perfekt.

Wir empfehlen das Trikot bei Temperaturen unter 22 Grad. Letztendlich ist der Merino Stoff zwar sehr angenehm aber für hitzige Intervalleinheiten in der Sonne war er dann doch schlicht zu dick und warm. Zudem nimmt der Stoff etwas mehr Schweiß auf als Racing-Trikots mit Lycra.

(c) Kristinas Radsportfotos

(c) Kristinas Radsportfotos

Ähnliches gilt für die Hose. Auch hier ist der Komfort erstklassig. Die gummierten Beinabschlüsse, die Flachnähte, sowie die perfekten Träger machen jede noch so lange Tour äußerst angenehm. Einen großen Beitrag zu diesem Fazit trägt das Polster bei. Mit perfekter Ergonomie und guter Dämpfung bietet es auch bei vielen Stunden im Sattel besten Komfort.

Wie das Trikot ist die Hose jedoch ebenfalls für harte Einheiten bei Sommertemperaturen etwas zu warm. Wer ein Bekleidungsset für Rennen oder hitzige Hochsommertouren sucht, sollte zu einer anderen Kollektion greifen (z.B. zum Rapha Climber´s Jersey). Die geschilderten Erfahrungen sind demnach kein Grund zur Kritik.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die hier getesteten Produkte in der Frühjahrszeit einen Komfort  boten, den mein bisheriger Kleiderschrank mit einem Großteil an Race-Trikots vermissen ließ. Besonders bei windigem, wechselhaftem März oder Aprilwetter ist diese Rapha Kollektion äußerst angenehm. Spürbar verbessert der Einsatz von Merino-Wolle die Temperaturregulierung.

Verschleiß:

defekte_Naht_RaphaAuch wenn die Bekleidungsstücke nur etwa ein halbes Jahr im Einsatz waren, gibt es schon einen Schaden zu vermerken. Die Sitzpolster-Naht an der Innenseite der Trägerhose ist im Testzeitraum eingerissen. Bei dem hohen Preis der Hose hätten wir das nicht erwartet. Davon abgesehen sind alle Teile jedoch in sehr gutem Zustand. Die weißen Armlinge ließen sich auch von sehr schlammigen MTB Runden nicht verfärben, die Logos auf der Hose und den Armlingen sind weiterhin optisch sehr schön und auch sonst gibt es nichts zu beanstanden.

Fazit:

Die Rapha Classic Bib Shorts, sowie das Jersey bieten bei kühlen bis moderaten Frühjahrstemperaturen eine perfekte Funktion. Der Tragekomfort ist enorm hoch und das Rapha typische schlichte, elegante Design etwas ganz besonderes.

Lediglich eine gerissene Hosennaht schmälert das Fazit zu den sehr teuren Bekleidungsstücken.

Für Renneinsätze oder bei hitzigen Touren im Hochsommer sollte man jedoch zu einer anderen Kollektion von Rapha greifen. (z.B. zum Climber´s Jersey oder zum Lightweight Jersey)

UVP des Herstellers:

  • Classic Jersey: 140€
  • Classic Bib Shorts: 195€
  • Classic Arm Warmers: 30€

Herstellerwebsite: www.rapha.cc/de

Über den Autor

Dominik V.

Dominik ist Mitbegründer und hat bis Dezember 2022 gemeinsam mit Klaus den Blog Rund-ums-Rad.info betrieben. Er ist aktiv bei nationalen Cross-Country und Rennradrennen am Start.

Hinterlasse einen Kommentar