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Rolf Prima Hyalite Gravel & Cyclocross Laufradsatz – Testbericht

Was macht den perfekten Laufradsatz für Gravel und Cross aus? Wir haben dem Rolf Prima Hyalite auf den Zahn gefühlt. Kann er trotz leichtem Gewicht auch abseits von Straßen mit hoher Belastbarkeit punkten?

Wer „graveln“ oder „schottern“ für sich entdeckt hat, wird schnell merken, worauf es ankommt. Mit einem Gravelbike eröffnen sich Trails in einem komplett neuen Blickwinkel und Wochenendausfahrten werden dank grenzenloser Routenoptionen gern mal etwas länger – aber auch umso unvergesslicher! Schluss mit langweiligen Straßen und einseitigen Hausrunden – Her mit neuen Abenteuern.

Viele Rennradfahrer erkennen den Gravel & Crosseinsatz für sich und rüsten um. Das passende Material muss hierbei für Überraschungen und unvorhergesehene Streckenabschnitte bereit sein. Speed auf der Straße und gleichzeitige Belastbarkeit im Gelände sind der heilige Gral. Graveltrails können nach 60km Speed schnell zur Probe werden und auch wenn man mal einen Ast oder Stein übersieht, sollte man sich drauf verlassen können, dass der Laufradsatz nicht gleich in die Knie geht. Beim Graveln ist klein Platz für Mimosen!

Um euch die Wahl zu erleichtern, werfen wir einen Blick auf einen für dieses Metier prädestinierten Laufradsatz:

Daten und Fakten – Rolf Prima Hyalite

„Leistung auch abseits der Straße: Ein Performance Laufradsatz für Adventure- und Gravel Räder mit hoher Belastbarkeit und geringem Gewicht.“, heißt es auf der rolf-prima.de Website. Keine Frage, ein Gesamtgewicht von nur 1520g in der von uns getesteten Aluminiumversion ist eine Ansage.

Das Kernstück des Laufradsatzes ist eine asymmetrische Aluminiumfelge, die trotz geringer Speichenanzahl von nur 20 Stück je Laufrad für genug Belastbarkeit und Steifigkeit sorgen soll. Die geringe Speichenanzahl verleiht dem Laufradsatz seine typische „Rolf Prima“ Optik. Immer paarweise führen die Speichen zur Felge und neutralisieren so die nach links bzw. rechts ziehenden Kräfte auf kürzestem Wege. Gemäß des Herstellers ermöglicht diese „Paired Spoke Technology“ besonders leichte und aerodynamische Aufbauten bei hoher Steifigkeit. Die Felgenbreite beträgt 22 und außen 25mm. Genug um auch breitere Reifen sicher auf der Felge zu halten und den Komfort zu erhöhen.

Der Freilaufkörper ist aus edlem Titan gefertigt, um den Verschleiß auch bei hohen Kilometerleistungen gering zu halten. Damit auch jeder sein passendes Modell findet, bietet Rolf Prima verschiedene Achs- und Freilaufvarianten. Egal ob Shimano, SRAM XDR, Campagnolo – Steckachse oder Schnellspaner.

Und so werden sie hergestellt:

Testeinsatz

Ein Gravelbike? Radsportler des alten Eisens werden schnell den Kopf schütteln und ein solches Zweirad schlicht Crosser oder gar Querfeldeinrad nennen. Doch der Unterschied wird im ernsthaften Einsatz schnell klar. Finden Crossrennen zumeist auf Wiesen mit Sandpassagen oder Waldstücken statt, können beim Graveln schnell stundenlange Schotterpisten, anspruchsvolle Trails oder Karrenwege hinzukommen. Hier ist Belastbarkeit gefragt! Steinigere Strecken heißen aber auch, dass Komfort eine wichtige Rolle spielt. Ein Faktor der bei 60 Min Allout im Crossrennen eher untergeordnet ist.

Wir haben den Rolf Prima Hyalite in beiden Metiers getestet. Neben Cyclocross Trainingsfahrten in der Vorbereitung auf Wettkämpfe musste der Laufradsatz auch stundenlange Gravel-Abenteuer über sich ergehen lassen. Schotterpisten und steinige Trails inbegriffen. Über Schlamm, Streusalz und Schnee wollen wir im Wintereinsatz gar nicht reden. Eh klar.

Im Crossbetrieb quittierte der Rolf Prima zackige Sprints und Drückerpassagen zuverlässig mit Vortrieb und Speed. Hier macht sich geringes Gewicht bemerkbar! Kurze Anstiege sind die Parade-Disziplin des zierlichen Amerikaners. Die Beschleunigungswerte zaubern ein Lächeln in die Gesichter von Racern.

Doch wer schonmal am Start eines Crossrennens stand weiß, dass es hier nicht nur um dicke Beine und Speed geht. Nur ein guter Fahrer kann den Speed trotz knöcheltiefem Schlamm und Spurrillen auch durch die nächste Kurve tragen. Eine saubere Linienwahl ist mindestens genauso von Bedeutung, wie ein guter Motor. Das Laufrad sollte zwar steif sein, aber dennoch Komfort bieten und bei der Linienwahl unterstützen. Und genau dies tut der Rolf Prima Hyalite auch. Trotz geringer Speichenzahl haben wir Steifigkeit im Test nicht vermisst. Die hochwertige Nabe und die asymmetrischen Felgen bieten auch im harten Gelände genug davon, ohne dass der Laufradsatz zu bockig über ruppige Passagen geht. Unser Testfahrer war mit seinen 68kg Körpergewicht vollends zufrieden.

Das geringe Gewicht quittiert Antritte direkt in Vortrieb und weckt so den Spieltrieb im Geländeeinsatz. Schlichtweg konnte uns die Performance im Gravel und Crosseinsatz gut überzeugen.

Dauerhaltbarkeit:

Die kalte Jahreszeit ist zweifelsohne nicht die angenehmste Testperiode für Laufräder. Nässe, Schlamm, sandige Straßen und sogar Salz nagten an Lagern und Freilauf. Möge man meinen. Nach circa 5 Monaten Testzeitraum laufen die Lager auch nach etlichen Hundert Kilometern frei und der Freilauf verrichtet unauffällig seinen Dienst. Top.

Testfazit:

Der Rolf Prima Hyalite schafft mit einem geringen Gewicht und ausreichender Steifigkeit einen eindrucksvollen Spagat zwischen den Anforderungen eines Race- und Gravel Laufradsatzes. Auch die Dauerhaltbarkeit kann überzeugen!

Datenblatt:

  • Rolf Prima Hyalite – XST Naben
  • 20 Sapim Laser Speichen je Laufrad
  • Asymmetrische Aluminiumfelgen (Tubeless ready)
  • Felgenbreite: 25mm (außen) 21mm (innen)
  • CNC machined Titan Freilauf
  • UVP: 1349,00€

Mehr unter: rolf-prima.de

Über den Autor

Dominik V.

Dominik ist Mitbegründer und hat bis Dezember 2022 gemeinsam mit Klaus den Blog Rund-ums-Rad.info betrieben. Er ist aktiv bei nationalen Cross-Country und Rennradrennen am Start.

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