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Vaude Trans Schwarzwald 2013

Die 8. Vaude Trans Schwarzwald ist eines der bekanntesten Etappenrennen in der Umgebung und ist nun auch schon wieder Geschichte. Die Hobby- und Lizenzfahrer mussten 5 Etappen quer durch den Schwarzwald bewältigen. Insgesamt standen in Bad Wildbad am 14. August 550 Sportler am Start, darunter 60 Damen mit einem interessanten Starterfeld.

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Zu den Favouriten zählten vor allem der Deutsche Meister Markus Kaufmann oder Jochen Käß und bei den Damen Milena Landtwing (Topeak Ergon Team), die die Vaude Trans Schwarzwald 2009 und 2012 schon mal gewann, sowie die amtierende Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau (EBE Racing Team). Für die fünf Tage war zur Freude der Teilnehmer traumhaftes Wetter mit angenehmen Temperaturen vorhergesagt.

Von Bad Wildbad ging es für 93,2 km und 1710 hm nach Woflach, wo der Erste Sieger der diesjährigen VTS gesucht wurde. Nach einer welligen Etappe erreichte Robert Mennen (Topeak Ergon Team) als erster das Ziel in Bad Wildbad und kam mit 38 Sekunden vor Markus Kaufmann (Centurion Vaude) und Karl Platt (Team Bulls) ins Ziel.

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Bei den Damen siegte Elisabeth Brandau (EBE Racing Team) mit 7 Sekunden vor Titelverteidigerin Milena Landtwing (Topeak Ergon Team). Auf dem Weg zu Rang 3 war Anja Gradl, doch sie erlitt wenige Kilometer vor dem Ziel einen Defekt und fuhr mit Plattem Hinterrad ins Ziel (am Ende Platz 8). So gelang es Gabi Stanger (Centurion Vaude) den Sprung aufs Treppchen.  Unsere junge Autorin Chiara Eberle erreichte den 9. Platz in einem stark besetzten Feld.

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Am nächsten Tag ging es dann von Wolfach nach Schonach, wo die Fahrer 61,3 Kilometer und 2300 Höhenmeter zu bewätigen hatten.

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Dies war eine typische Strecke für Bergflöhe, sie verlangte den Fahrern einiges ab. Es waren nicht nur enorm steile Anstiege dabei, sondern auch einige Laufpassagen, hinauf auf die Berge des Schwarzwaldes. Bei den Herren entwickelte sich ein spannendes Rennen bis zum Schluss. Es war extrem knapp und die Zuschauer in Schonach konnten jubelnd den Sieger Daniel Geismayr  empfangen, der nur 6 Sekunden vor seinem Teamkollegen Markus Kaufmann und dem zeitgleich eintreffenden Kontrahenten Robert Mennen die Etappe beendete. Dieser zu vernachlässigende Rückstand ließ Robert Mennen auch weiterhin das Leaderjersey feiern.

Unbenannt6Bei den Damen setzte sich die Titelverteidigerin Milena Landtwing mit 13 Minuten Vorsprung auf Elisabeth Brandau durch. An dritter Stelle kam Anja Gradl ins Ziel. Nun übernahm Milena Landtwing die Führung in der Gesamtwertung vor Andrea Meier.

Chiara Eberle lag an der zweiten Kontrollstelle auf Position fünf, sie überzog und bekam am Ende die Quittung. Auf den letzten 10 Kilometern wurde sie leider von einigen Fahrerinnen überholt und landete erneut auf dem 9. Platz.

Am dritten Tag ging es in Richtung Bodensee nach Engen. Man könnte es den Ruhetag nennen, denn es waren 99 Kilometer und nur 1080 Höhenmeter zu fahren. Der Start ging auf 900 hm los und das Ziel in Engen lag auf 550 hm. An diesem Tag war es wichtig clever zu fahren und in einer möglichst großen Gruppe mitzufahren, um Kräfte zu sparen, denn es gab viele flache Passagen mit starkem Gegenwind. Am Ende gewann der Niederländer Thijs van Amerongen  (AA drink cyclocrossteam) der sich für die Cross Saison vorbereitet. In einem knappen Zielsprint bezwang er Uwe Hardter (Texpa Simplon) und Matthias Bettinger (Lexware Rothaus Team). Der führende der Gesamtwertung Robert Mennen landete in den Top 10 und bleibt somit immer noch Führender in der Gesamtwertung vor Markus Kaufmann und Jochen Käß.

Unbenannt7Bei den Damen legte Brandau zu und fuhr schnell ihren Kontrahentinnen weg, ihr Vorsprung lag bei einer Kontrollstelle auf mehr als 10 Minuten Vorsprung, da die Verfolgerinnen an einem Bahnübergang warten mussten. Die Mitstreiterinnen um Brandau konnten den Abstand n auf 7 Minuten verringern. Hinter Brandau wurde Anja Gradl zweite und zwei Sekunden dahinter erreichte Milena Landtwing das Ziel, die das Leaderjersey trug. Der Vorsprung von Landtwing verkürzte sich in der Gesamtwertung auf 5 Minuten vor Brandau.

Chiara Eberle probierte an diesem Tag Kräfte zu sparen und es lockerer anzugehen, dies gelang ihr mit dem 7. Platz.

Am vierten Tag stand die längste Etappe auf dem Plan mit 114,5 km und 2000 hm nach Murg. Man konnte ahnen, dass es ein sehr langes Rennen wird und die Fahrer sich ihre Kräfte gut einteilen mussten. Bei den Herren setzte sich eine große Gruppe ab, die bis kurz vor dem Ziel sehr gut harmonierte, bis Mennen und Kaufmann die Gruppe sprengten. Die zwei lieferten sich ein packenden Zielsprint den Markus Kaufmann mit einer Sekunde vor Robert Mennen gewann. Für Mennen war es wichtig keine Zeit auf Kaufmann zu verlieren, dies schaffte er und konnte somit den stärksten Konkurrenten immernoch mit 41 Sekunden in der Gesamtwertung distanzieren.

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Kaufmann war nach der vorletzten Etappe gezwungen alles auf eine Karte zu setzten und Mennen auf der Schlussetappe mindestens 42 Sekunden abzunehmen, um die Gesamtwertung zu gewinnen.

Bei den Damen zeigte Brandau die erste Hälfte des Rennens eine starke Leistung, doch das Blatt wendete sich, da Brandau überzog und so konnte Landtwing ihren zweiten Etappensieg feiern. Zweite wurde Andrea Meier (soq.de) mit fünf Minuten Rückstand. Dritte wurde Anja Gradl vor Hielke Elferink (Wheeler IXS Team) und vor Elisabeth Brandau. Brandau verlor an diesem Tag mehr als 16 Minuten auf Landtwing. Chiara Eberle landete auf dem 7. Platz.

Die letzte Etappe bis auf den Feldberg. Es hieß alle Kräfte mobilisieren und diese gut einzuteilen, denn es ging über 64,5 km und saftige 2050 hm zum Ziel hinauf.

Unbenannt8Markus Kaufmann gab wie erwartet mächtig Gas und setzte eine Attacke nach der anderen, um Robert Mennen abzuschütteln. Doch Mennen war hartnäckig und blieb immer an Kaufmann dran, die gesamte Trans Schwarzwald über zeigte Mennen eine eindrucksvoll konstante Leistung. So gewann Kaufmann die letzte Etappe ebenfalls nur mit einer Sekunde vor Robert Mennen und weitere 55 Sekunden vor Daniel Geismayr. Robert Mennen hat souverän das Leaderjersey verteidigt und gewann am Ende zum ersten Mal in seiner Karriere die Vaude Trans Schwarzwald vor Markus Kaufmann und Jochen Käß.

Bei den Damen lies Landtwing nichts anbrennen und gewann die 5. Etappe vor Anja Gradl die lange Zeit mit Landtwing mithalten konnte. Doch am Ende distanzierte Landtwing Gradl um 28 Sekunden und Brandau um 58 Sekunden.

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Landtwing gewann mit 23 Minuten Vorsprung die Vaude Trans Schwarzwald vor Elisabeth Brandau und Anja Gradl.  Gradl verwies Andrea Meier auf der letzten Etappe auf den vierten Rang und eroberte sich den 3. Platz in der Gesamtwertung, nachdem sie am ersten Tag einen Defekt erlitt.

Chiara Eberle gab nochmals alles, konnte ihre Vereinskollegin Gabi Stanger überholen und erreichte als 6. das Ziel am Feldberg. Am Ende stand für Eberle der 7. Platz in der Gesamtwertung mit dem sie durchaus sehr zufrieden ist: „Es ist besser gelaufen als gedacht und ich konnte konstant in die Top 10 fahren, damit hatte ich nicht gerechnet!“, so die MHW-Cube Teamfahrerin.

Nach 432,5 Kilometer und 9140 Höhenmeter konnten 449 Fahrer das Ziel am Feldberg erreichen.

Bilder: (c) Trans Schwarzwald bzw. Sauser Sport & Event Management GmbH

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1 Kommentar

  • Dies ist ein zutreffender und nett geschriebener Bericht über ein wirklich interessantes sportliches Großereignis (zumindest was die Zahl der Teilnehmer angeht). Meine Hochachtung gilt Allen, die teilgenommen haben.

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