Enduro Enduro-Rennen

Die Würfel sind gefallen – Cube Action Team-Fahrer Gustav Wildhaber und Laura Brethauer gewinnen den 5. Lauf der SSES in Kirchberg, Österreich

Zwei Wochen nach dem Bergfest der Specialized-SRAM Enduro Series in Willingen fand der fünfte Lauf der Serie im Tiroler Kirchberg statt. Im Rahmen des KitzAlp-Festivals fand zum wiederholten Male das KitzAlp Enduro Rennen statt, welches eine sehr gut Mischung aus Spitzensport und entspannter Atmosphäre zu bieten hatte.

Gustav Wildhaber - SSES Kirchberg 2013Bereits am vergangenen Wochenende begann das Festival im Brixental, welches sich über die komplette Woche zog. Den Auftakt des Festivals machte das Marathonrennen, in dem nicht weniger als der diesjährige Weltmeister in dieser Disziplin ermittelt wurde. Neben anderen spanenden Mountainbike-Events stand nun als eines der Highlights das KitzAlp-Enduro-Rennen auf dem Plan, zu dem nicht weniger als 250 Teilnehmer aus 15 Nationen an den Start gingen. Waren die Wetterverhältnisse zum offiziellen Training am Freitag noch etwas dürftig, so gab es am Samstag perfekte Rennbedingungen. So war die Strecke erst noch eine reine Schlammpiste, trocknete sie jedoch trotz des Regens bis tief in die Nacht noch sehr gut ab. Daher konnte auf dem gut 20 km langen Rundkurs mit vier Wertungsprüfungen ein schnelles Rennen gefahren werden.

Im Gegensatz zu Willingen, wo es freitags „nur“ das offizielle Training gab, wurde in Kirchberg wieder ein Prolog ausgetragen. Im Vergleich zum letzten Jahr war es kein urbaner Kurs sondern einer, der in einem geländeradsporttypischen Geläuf stattfand. Eine Besonderheit beim Prolog war auch, dass dieser mit in die Gesamtwertung einging, weswegen auch hier schon mächtig Gas gegeben wurde. Bei den Herren Start #5 Specialized-SRAM Enduro Seriessetzte André Wagenknecht (GER; Cube Action Team) eine ordentliche Bestmarke von 1:14,967 min. und verwies mit unglaublichen 4,7 sec. Seinen Schweizer Teamkollegen Gustav Wildhaber (SUI; Cube Action Team) auf den zweiten Platz. Ihm folgte ebenfalls ein Cube-Fahrer, nämlich Ludwig Döhl (GER; Cube Action Team), der damit den Dreifacherfolg für das Cube Action Team komplettierte. Bei den Damen war das Team ebenfalls erfolgreich. So setzte sich Laura Brethauer (GER; Cube Action Team) an die Spitze, was sicherlich an ihrer Sprinterqualitäten aus vergangenen 4X-Zeiten lag.

Am darauffolgenden Samstag ging es dann mit den eigentlichen 4 Wertungsprüfungen weiter. Und man konnte der Topographie des Veranstaltungsorts entnehmen, dass den Fahrern einiges abverlangt werden würde, was aber auch spannende Rennen erwarten ließ. So ging es auf dem ca. 20 km langen Rundkurs in Summe ca. 500 Hm nach oben und gut 2.500 m nach unten. Anhand dieser Angabe kann man unschwer erahnen, dass es dieses Mal Unterstützung in Form von Liften gab; um genau zu sein, es waren derer zwei Seilbahnen. Was auf der einen Seite eine Entlastung für die Fahrer war wurde auf der anderen Seite durch die teilweise recht langen Stages wieder wettgemacht. So wurde auf der dritten Etappe für die schnellsten eine Zeit von ca. 7 Minuten gestoppt, was für den Durchschnittsfahrer vielleicht 9 – 10 min. fahren im Rennmodus bedeutete. Daher war von jedem Teilnehmer eine enorme Bikebeherrschung und absolute Fitness erforderlich.

Gestartet wurde ab 9:00 Uhr und das bei herrlichstem Sonnenschein. Vor den Fahrern lag ein Tag mit einer schönen Mischung aus entspanntem Wettkampf und reichlich Racing. Da das nahezu vollständig angereiste Cube Action Team schon beim Prolog ordentliche Vorgaben machte waren nun die Erwartungen an die Führenden entsprechend hoch, was noch einmal mehr Spannung in das Renngeschehen brachte. Siegerehrung Men - SSES Kirchberg 2013Die große Frage, die sich stellte, war, ob André Wagenknecht (GER) seinen recht ordentlichen Vorsprung wird halten oder sogar ausbauen können. Umso größer war die Überraschung bei der Auswertung der Transponder, da er einiges an Zeit einbüßen musste. Sein Teamkollege Gustav Wildhaber (SUI) konnte ihm 32.53 sec. auf allen gezeiteten Teilstücken abnehmen und legte mit 21:42.25 min. eine amtliche Bestzeit hin. Die 22:14.79 Minuten von André Wagenknecht (GER) reichten aber immer noch zur Verteidigung des zweiten Platzes. Lediglich 7 Sekunden länger benötige der Drittplatzierte des Prologs Ludwig Döhl (GER), ebenfalls vom Cube Action Team. Auf den weiteren Plätzen folgten Ferdinand Brunold (GER; BerGaMont), Fabian Scholz (GER; Focus / enduro-mag.com), Martin Frei (SUI; GT – Akira Tuning Racing), Benedikt Purner (AUT; O´fetzn racing) und Petrik Brückner (GER; Rose Vaujany Team). Durch seinen zweiten Platz in diesem Rennen konnte André Wagenknecht (GER) die Gesamtführung übernehmen und durfte sich so auch über das Thirty7even Leader-Jersey freuen.

Laura Brethauer - SSES Kirchberg 2013Bei den Damen ließ die Siegerin des Prologs, Laura Brethauer (GER), nichts anbrennen und brachte die Führung nach Hause, wodurch sie auch endlich in dieser Saison ihre Siegerqualitäten unter Beweis stellen konnte. Das Podium der Damen vervollständigten Antje Kramer (GER; Giant / SRAM) und Anna Mischke (GER; Conti – Nicolai). Auch hier reichte ein zweiter Platz, um das Thirty7even Leader-Jersey zu erobern. In diesem Fall war Antje Kramer (GER) die Glückliche.

In der Klasse der Masters war es nach seinem Sieg in Riva, ITA und den zweiten Plätzen in Samerberg und Willingen erneut Wilfred von de Haterd (NED; Nicolai) ganz oben auf dem Treppchen, wodurch er die Führung in der Serienwertung festigen konnte. Ihm folgten in der Tageswertung Christian Schleker (GER; Freeride Magazin) und Urs Stadelmann (SUI; Velothek-Kalag) auf dem Plätzen zwei und drei.

Die Teamwertung war eine ganz klare Angelegenheit für das Cube Action Team, das alleine bei den Herren mit André Wagenknecht (GER), Gustav Wildhaber (SUI) und Ludwig Döhl (GER) die ersten drei Plätze belegte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten das Team Enduro-MTB.com 1 mit Ferdinand Brunold (GER), Fabian Scholz (GER) und Jordan Baumann (GER) und das Team Rederberch Racing mit Tobias Reiser (GER), Jens Kraft (GER) und Benny Herold (GER).

SSES-sponsoren

Neben einem spannenden Rennen war in Kirchberg auch zu beobachten, dass das Regelwerk strenger ausgelegt und auch mehr kontrolliert wurde als bisher. So herrschte wieder für alle Teilnehmer Full-Face-Helmpflicht. Diese wurde nicht nur an einem Fairplay-Checkpoint kontrolliert, sondern auch von Flying Marshals während des Rennens überwacht. Ferner wurde das Austauschen von Bikes und einzelnen Parts durch  Markierungen verhindert, es mussten laut des Regelwerks des Österreichischen Radsportverbandes Rückennummern getragen werden und Food Zones und Technical Assistant Zones wurden ausgewiesen. Damit ist auch zu erkennen, in welche Richtung die Reise gehen wird. Auch wenn es sich beim Enduro-Fahren / -Rennen vornehmlich um den Spaß dreht, so wurden die Forderungen seitens der Teilnehmer nach mehr Kontrolle und somit mehr Chancengleichheit von Rennen zu Rennen lauter. Daher kann das Rennen in Kirchberg als sehr guter Test angesehen werden, um weitere Regularien umzusetzen, jedoch wird eine definitive Veränderung oder Verschärfung wohl nicht vor der nächsten Saison 2014 zu erwarten sein.

Weiter wird es mit dem dann schon vorletzten Rennen der diesjährigen Serie am letzten Juli-Wochenende in einem weiteren Trailmekka im italienischen Kronplatz. Bis dahin wird es ausreichend Gesprächsstoff geben, was auch dafür sorgen wird, dass die Disziplin Enduro auch weiterhin interessant bleibt. Alles Weitere findet sich wie immer auf enduroseries.net.

Specialized-SRAM Enduro Series_LogoHier die einzelnen Ergebnislisten:

Ergebnisse Men

Ergebnisse Women

Ergebnisse Masters

Ergebnisse Team

Fotos:  © Christoph Bayer

 

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