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Deutsche Meisterschaft MTB Sprint 2013

Simon Gegenheimer und Veronika Brüchle holen sich die Titel bei der zweiten Sprintmeisterschaft der deutschen Radsportgeschichte in Singen. Unsere Autorin Theresia (Team MHW Cube) scheidet nach einem Sturz im Viertelfinale leider aus.

Die Meisterschaft wurde mitten in der Fußgängerzone und vor großer Zuschauerkulisse zwischen 72 Männern und 23 Damen ausgetragen. Die Runde beinhaltete Wellen, Steilkurven, einen kleinen Sprung und eine lange Zielgerade. Die Organisation war super und es war richtig toll so von der Kulisse getragen zu werden.

+w16, Buhl, Anika, Lexware-Rothaus Team, SV Kirchzarten, GER© 2013 EGO-Promotion/ Kuestenbrueck

Um 15 Uhr begannen die Qualifikationsläufe. Jeder Fahrer wurde einzeln auf den 600 Meter langen Kurs geschickt, wie üblich musste man hier im Gegensatz zu den Heats nur eine Runde absolvieren. Bei den Herren kamen 32 Fahrer, bei den Damen 16 Fahrerinnen eine Runde weiter. Die schnellsten Rundenzeiten fuhren hier Christian Pfäffle und Veronika Brüchle.

impression_topview© 2013 EGO-Promotion/ Kuestenbrueck

Dann wurde es richtig ernst: Das Achtelfinale der Herren stand an. In den 4er Heats kamen jeweils die zwei schnellsten Fahrer weiter. Simon Gegenheimer, Meister von 2012, verblüffte die Zuschauer mit seinem fulminanten Start. Blitzschnell hatte er eine Radlänge Vorsprung. Es folgte das Viertel- und Halbfinale. Im Halbfinale konnten sich Simon Gegenheimer, Andy Eyring, Christian Pfäffle und Martin Gluth durchsetzen. Für die vier Ausgeschiedenen ging es ins kleine Finale. Dort konnte sich Marco Schätzing vor David Horvath (bester Junior) platzieren, die so Rang 5 und 6 belegten. „Ich habe im Halbfinale in der Steilkurve einen Fehler gemacht. Das ist ärgerlich“, meinte Schätzing.

Gegenheimer_Pfaeffle_sprinting_by_Kuestenbrueck© 2013 EGO-Promotion/Kuestenbrueck

Im Finale entschied sich Gegenheimer erstmalig dafür das Rennen von vorne zu bestreiten. „In den Vorläufen konnte ich pokern, aber das haben die Anderen natürlich gesehen. Deshalb wollte ich im Finale durchziehen“, erklärte der Remchinger seine Strategie. Über die gesamte Distanz behielt er die Führung und verlor so natürlich viel Energie. Auf der Zielgerade musste er fast noch um den Sieg zittern, weil Andy Eyring ganz nahe heran kam. „Jedes Mal von vorne mit hundert Prozent aus den Kurven heraus zu beschleunigen, das kostet Kraft. Es war ganz schön hart“, bekannte Gegenheimer. Andy Eyring sah auf der zweiten Runde noch eine Chance. „Ich dachte, vielleicht macht Simon noch einen Fehler. Am Schluss ist er auch langsamer geworden, aber es hat nicht mehr ganz gereicht. Keine Frage, er hat verdient gewonnen. Platz zwei ist ja nicht so schlecht“, meinte er mit einem Augenzwinkern. 2012 war er Dritter geworden.

Pfaeffle_Schaetzing_finish_by_Kuestenbrueck© 2013 EGO-Promotion/ Kuestenbrueck

Insofern tauschte Eyring die Plätze mit dem Qualifikationsschnellsten Christian Pfäffle. Der Neuffener kam in der Startphase nicht gut weg. „Ich habe die Schotter-Wellen nicht gut gefahren und in der zweiten Runde hätte ich an Andy auf den Wellen vorbei gehen können, wollte das aber in der nächsten Geraden machen. Das hat aber nicht gereicht“, erklärte der Vize-Meister des Vorjahres.
Er kam auf der Zielgerade noch ganz nahe an Eyring heran, verlor die Silbermedaille nur um einen knappen Meter. „Ich bin weit davon entfernt über Bronze enttäuscht zu sein. Es war sehr, sehr knapp und es stehen die gleichen drei Fahrer auf dem Podest, wie letztes Jahr.“ Martin Gluth wurde Vierter. Auch er hatte einen schlechten Start. „Ich war auf Position vier und das Finale war halt der schnellste Lauf von allen. Ich bin nicht mehr vorbei gekommen“, erklärte Gluth.

Damen:

Bei den Damen konnten sich Veronika Bruechle, Nadine Rieder, Saskia Hauser und Helen Grobert in den Halbfinalen durchsetzen und zogen somit ins Finale ein. Im kleinen Finale gewann Lena Wehrle vor Nina Wrobel, die so Platz 5 und 6 belegten.

1steilurve GER_Singen_DM_XCE_Buhl_Wehrle_berm_overview_by_Maasewerd© 2013 EGO-Promotion/ Maasewerd

Im Finale ging Veronika Brüchle gleich nach dem Start in Führung und zog das Rennen von vorne durch, so wie sie das schon im Viertel- und Halbfinale gemacht hatte. Das kostete Kraft und so kam Nadine Rieder näher. Weil Brüchle in der letzten schwierigen Steilwandkurve etwas langsamer wurde, gelang es auch Saskia Hauser die Lücke zu schließen, so dass auf der Zielgerade letztlich alles offen war.

Wellen_by_Maasewerd© 2013 EGO-Promotion/ Maasewerd

„Auf der Zielgerade bin ich fast explodiert“, bekannte Brüchle im Ziel, „aber ich dachte, egal, und wenn ich vom Rad kippe, ich ziehe das durch!“

Rieder machte den Fehler mit einem zu großen Gang in die Steilwandkurve zu gehen. „Den konnte ich nicht mehr durchziehen“, erklärte sie sichtlich enttäuscht. Tatsächlich kam sie noch sehr nahe an Brüchle heran, doch gleichzeitig schob sich die 19-jährige Saskia Hauser noch ganz knapp an ihr vorbei und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere. „Es ist super, aber mir tun jetzt so die Beine weh, dass ich noch gar nicht weiß, was ich sagen soll“, meinte Überraschungs-Zweite Saskia Hauser. Helen Grobert musste sich mit Rang 4 zufrieden geben.

Ich hatte am Samstag einen gemischten Tag. Durch einen Fahrfehler in der ersten Steilkurve musste ich zittern, da der Einzug ins Viertelfinale überhaupt nicht mehr sicher schien. Durch etwas Glück bin ich aber dann auf Platz 16 noch reingerutscht.

Theresia Schwenk Eliminator 2

Mit Glück stand also Viertelfinale an: Hier musste ich gegen die Topfahrerinnen Veronika Brüchle, Nina Wrobel und Anke Schmidt ran. Nach einem verpatzten Start konnte ich nach den Schotter-Wellen die Lücke wieder schließen. In der ersten Steilkurve passierte es dann aber: Ich rutschte mit dem Vorderrad weg und ein Bodenkontakt war nicht mehr zu vermeiden. So schnell kann ein Sprint Eliminator-Rennen leider vorbei sein.

Theresia Schwenk Eliminator

Mit ein paar Schürfwunden bin ich dann als 4te über die Ziellinie gerollt und ausgeschieden. Leider hat es auch bei meiner MHW Cube Teamkollegin Chiara Eberle nicht gereicht. Sie schied als Dritte in ihrem Viertelfinal-Heat aus und belegte insgesamt Rang 11.

Unseren Vorab-Bericht mit allen Details zu den Favoriten findet ihr weiterhin hier: http://www.rund-ums-rad.info/marathon-sprint-dm-in-singen/

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Rund ums Rad | Outdoortest-Team

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