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Rolf Prima Ares 6 Carbon für’s Rennrad

Bereits im letzten Winter ist die Anfrage von HPV-Parts, dem deutschen Distributor von Rolf Prima bei uns eingegangen, ob wir bereit und in der Lage sind, ihre Carbon Laufräder zu testen. Natürlich haben wir gerne zugesagt und ich habe dann den Test des Ares 6 Laufradsatzes übernommen. Ganz so kriegerisch wie der griechische Kriegsgott war ich allerdings am Ende nicht unterwegs 😉

Rolf Prima Ares6

Rolf Prima Ares6

Factsheet

Rolf Prima Ares 6
Material Carbon
Felgenhöhe 60 mm
Felgenbreite 24,5 mm
Preis komplett 2.499,00 €
Vorderrad
Gewicht 690 g (nur Laufrad)
1.080 g (mit Vredestein Fortezza Senso)
Speichen 16 CX-Speed Messerspeichen
Hinterrad
Gewicht 855 g (nur Laufrad)
1.510 g (mit Vredestein Fortezza Senso und Kassette)
Speichen 16 CX-Speed Messerspeichen

Unboxing

Rolf Prima Ares6 kompakt verpackt

Rolf Prima Ares6 kompakt verpackt

Rolf Prima Ares6 ausgepackt

Rolf Prima Ares6 ausgepackt

Die Laufräder kamen in einer Verpackung bei mir an, deren Außenabmessungen erstaunlich gering waren. So platzsparend war keiner der anderen Laufradsätze in unserem Test verpackt. Beim Öffnen wurde dann auch klar warum. Mit wenig Aufwand sind die Laufräder im Karton nebeneinander fixiert. Und ausgepackt finden sich dann zwei attraktive Carbon-Laufräder mit 60 mm Felgen.

Montage

Die Montage an meinem Cucuma Veloz Pro 2 sollte in zwei Etappen verlaufen:

  • Rad aufbauen mit Schlauch, Mantel, Kassette, Achse
  • Bremsbeläge einbauen, Rad einbauen, Bremsen einstellen

Die erste Etappe war schnell absolviert, weil oft genug gemacht. Bei der zweiten Etappe bin ich schlichtweg gescheitert. Weder der Aero Rahmen noch die Aero Bremsen des Veloz waren für die Aufnahme der 24,5 mm breiten Ares 6 Felge wirklich geeignet. Mit viel Geduld hätte es möglicherweise geklappt, aber ich habe einfach umdisponiert.

Statt an das Cucuma Veloz Pro 2 wurden die Laufräder an mein Cucuma Foia Rennrad montiert. Da ist genug Platz. Allerdings musste ich dafür die 11-fach Kassette wieder gegen eine 10-fach Kassette austauschen. Zusätzliche Arbeit, aber beim nächsten Mal weiß ich jetzt, dass ich erst mal prüfen muss, ob der Einbau überhaupt Aussicht auf Erfolg hat. Nachdem alles eingebaut und die Bremsen eingestellt waren, sah das Rad doch recht schick aus 😉

Rolf Prima Ares6 ready to run

Rolf Prima Ares6 ready to run

Erster Eindruck

Rolf Prima Ares6 Vorderradnabe radial eingespeicht

Rolf Prima Ares6 Vorderradnabe radial eingespeicht

Wie man sieht, sind die Speichen paarweise radial eingespeicht, d.h. die Speichen führen immer paarweise von der Nabe zur Felge. Bei Rolf Prima setzt man diese Einspeichtechnik schon seit fast zwanzig Jahren ein (1997).  Damit sollen sich die Zugkräfte von rechts und links neutralisieren, sagt Rolf Prima . So wird auch die Verwendung von leichteren Felgen und weniger Speichen ermöglicht. Jeweils 16 Speichen vorne und hinten belegen das. Und damit bringt das Hinterrad gerade mal noch 855 Gramm auf die Waage.

Rolf Prima Ares6 Hinterradnabe mit Freilaufkörper

Rolf Prima Ares6 Hinterradnabe mit Freilaufkörper

Rein optisch haben mir die Laufräder schon mal sehr gut gefallen. Und dass man „normale“ Clincher aufziehen kann und nicht kleben muss, war mir persönlich sehr angenehm.

Testablauf

Ich bin die Laufräder etwas mehr als 1.000 km gefahren. Vom Geländeprofil her waren auch bei diesem Test alle Straßenbeläge dabei:

  • glatt
  • wellig
  • rau
  • beschädigt
  • Steigungen und Gefälle bis über 13 %

Auch hier lag das Hauptaugenmerk auf Steifigkeit und dem Verhalten bei Wind. Auf die Wärmeentwicklung und das Bremsverhalten bei Regen haben wir bei den Carbon-Laufrädern natürlich auch geachtet.

Fahrtest

Wir haben die Laufräder, wie immer, im normalen Betrieb ohne jede Messeinrichtung getestet. Deshalb der Hinweis, dass alle Aussagen meinem Fahrgefühl entsprechen. Die Ares 6 waren an einem Cucuma Foia Rennrad montiert.

Steifigkeit

Wie oben angedeutet waren die Straßenbeläge, auf denen ich unterwegs war, sehr unterschiedlich. Trotzdem haben die Ares 6 eigentlich jeden Belag und sogar kurze Schotterstrecken klaglos gemeistert. Auch die üblichen kritischen Situationen wie Wiegetritt bei starker Steigung oder schnelle Lenkbewegungen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten waren überhaupt kein Problem.

Wind

Ich gestehe, dass ich vor dem Wind einigen Respekt hatte. Bei dem letzten 60 mm Laufradsatz, mit dem ich unterwegs war, hat es mich ziemlich verweht. Aber die Ares 6 haben das, was an (Seiten-)Wind so kam ohne allzu großes Zucken weggesteckt. Einzig bei der Begegnung mit LKWs mit hoher Geschwindigkeit oder bei stärkeren Böen hat’s mich – allerdings nicht unerwartet – gegelegentlich heftig versetzt.

Wärmeentwicklung beim Bremsen

Die Ares 6 waren zwar mit zum Rennradurlaub im Allgäu, allerdings musste ich umdisponieren und so kam es leider nicht zu den geplanten Abfahrten vom Oberjoch- bzw. Gaichtpass. Schade, aber nicht zu ändern. So haben wir die Wärmeentwicklung nur bei „normalen“ Abfahrten getestet. Da habe ich mich mal den einen oder anderen km bei ca. 5 % Gefälle „runtergebremst“, ohne dass die Ares 6 sich merklich erwärmt hätten.

Regen

Das Bremsen bei Regen oder auf nassen Straßen war zwar nicht unbedingt prickelnd. Aber die Bremswirkung war deutlich besser als erwartet. Trotzdem macht mich die Kombination Carbon-Laufräder und Regen immer noch nervös.

Fazit

In Summe sind die Ares 6 ein toller Laufradsatz. Die Laufeigenschaften auf den unterschiedlichen Straßenbelägen haben mich durch die Bank überzeugt. Die Windtoleranz war sehr eindrucksvoll. Allerdings muss ich einschränken, dass ich auch nicht bei wirklich starkem Wind unterwegs war. Es war wirklich schade, dass die Ares 6 sich an meinem Cucuma Veloz Pro 2 leider nicht harmonisch montieren ließen. Die Kombination wäre ich zuuuu gerne gefahren 😉

Wenn mich was gestört hat, war es allenfalls der Preis. Die Ares 6 sind für mich zu teuer. Allerdings scheint der Preis im Vergleich zu anderen Laufradsätzen durchaus gerechtfertigt. Wenn jemand das nötige Geld investieren kann, kann ich die Laufräder auf jeden Fall empfehlen.

Über den Autor

Klaus

Im August 2017 habe ich mit Dominik Rund ums Rad übernommen. Seit dem kümmere ich mich um die Beschaffung von Testmaterial sowie um die vertraglichen und juristischen Aspekte unseres Blogs Seit Dezember 2022 verantworte ich den Blog alleine, natürlich mit Unterstützung aller anderen Autoren..

Ich bin Sommer und Winter am liebsten auf dem Rennrad unterwegs. Aber auch für längere Gepäcktouren steht ein passendes Rad bereit. Mein Faible für allerlei technische Spielereien sollte inzwischen allgemein bekannt sein ;-)

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