E-Bike ebike-Technik

Sind Fahrrad Akkus wirklich umweltfreundlich?

Wir sind schon in früheren Berichten darauf eingegangen, dass der Betrieb von Elektrofahrrädern erst richtigen Vorteil für die Umwelt genießt, wenn auch Ökostrom zum Einsatz kommt. Idealerweise der eigen erzeugte.

Heute wollen wir jedoch einmal der Frage nachgehen:  ,,Was passiert mit meinem Akku nach seiner Lebenszeit?‘‘

Zuerst einmal ist dann  einmal zu überlegen wie lange so eine Lebenszeit ist. Hersteller geben je nach Bauart etwa  400-1000 Ladevorgänge als untere Grenze an. Je nach Häufigkeit des Ladens ergibt sich hieraus ein Zeitansatz. Nach dieser Anzahl von Ladevorgängen haben die Akkus oft eine Kapazität von 80% der ursprünglichen. Damit sind sie immer noch einsatzfähig, nur die Reichweite verkürzt sich dadurch. Neue Akkus haben natürlich auch ihren Preis und so ist die Frage nach Neuanschaffung in jedem Fall auch einmal durchzukalkulieren.

Irgendwann kommt jedoch  der Punkt, wo sich der Fahrer fragt: ,,Nehm ich jetzt einen neuen Akku und was mache ich mit dem alten?‘‘

Ein Energieversorger aus dem Norden hat unlängst einen Vertrag mit einem Schweizer Pedelec Verleiher geschlossen. Dieser Verleih Betrieb liefert nun ausgetauschte Akkus an das Unternehmen zur Umrüstung auf Hausspeicherkraftwerke. Für diesen Einsatz ist die Restkapazität immer noch ausreichend. So können private Photovoltaik Anlagen Besitzer ihre Kraftwerk um eine Speichereinheit ergänzen und die Altakkus bekommen eine zweite Lebenszeit.

Wenn dies nicht möglich ist, steht in jedem Fall der Weg zum Recycling offen. Die Fahrrad Akkus unterliegen dem Batteriegesetz.

Die Kette der Verantwortung ist dadurch wie folgt: Verbraucher-Handel-GRS Batterien. Die GRS Batterien ist das vom Umweltbundesamt legitimierte Rücknahme System in Deutschland und somit auch für Fahrrad Akkus zuständig.

Sowohl Lithium-Primärbatterien als auch wiederaufladbare Systeme werden metallurgisch recycelt. Auf diese Weise können wertvolle Stoffe wie nickelhaltiges Eisen und Ferromangan aus den Primärbatterien sowie Kobalt, Nickel und Kupfer aus den Akkus wieder gewonnen werden.

Akku

Akku

Akku

Die Hersteller (im Sinne des Batteriegesetzes) von Elektrofahrzeugen haben mit GRS Batterien Verträge über die Rücknahme und umweltverträgliche Verwertung von gebrauchten Industriebatterien aus Elektrofahrrädern gemäß §§ 3 und 8 BattG geschlossen. GRS Batterien bietet auf dieser Grundlage Vertreibern von Elektrofahrrädern die kostenlose Rücknahme von gebrauchten Batterien aus Elektrofahrrädern an.

Erster Ansprechpartner für die fachgerechte Entsorgung bzw. Recycling von alten Akkus ist also Ihr Fahrradhändler. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 140.000 Rücknahmestellen im Einzelhandel und zumindest jeder qualifizierte EBike Händler sollte hier mit aufgestellt sein.

Über den Autor

WattRad

Ralph ist 46 Jahre alt und seit über 10 Jahren selbständig.
Auf die e-mobility ist er gestoßen weil er Ökostrom auch spannend angewendet wissen wollte und als Junge nun mal alles was fährt als faszinierend empfindet…Deshalb hat er zuletzt WattRad ins Leben gerufen.

2 Comments

  • Ich finde es interessant warum man immer nur zu E-Bikes rät ? Scheinbar sind „normale“ fahrräder keine Alternative zum Auto ? Oder ist man schon soweit das nur noch mit Motor unterstütztes fahren gut ist ? Ich bin 64 und fahre ein „normales“ Fahrrad. Wenn ich schnell bin dann rein dur eigene Muskelkraft. Was ich auch bemerkt habe ist :
    1. rücksichtsloses Verhalten von E-Bike Fahrern. Beispiel… kommen einem zu zweit entgegen und nehmen die ganze Breite der Straße/ des Weges ein..fahren also nebeneinander (Landwirtschaftlicher weg) und machen nur wiederwillig Platz das man an ihnen vorbeikommt
    2. musste schon etliche Male durch schnellers reagieren einen Unfall verhindern das sie die Geschwindigkeit nicht richtig einschätzen können (vor allem alte Menschen) und aufgrund der Geschwindigkeit (und verlangsamtem Reaktionsvermögen) nicht mehr rechtzeitig reagieren können.
    3. sie einem sehr oft auf der falschen Seite entgegen kommen. das ist vor allem in unübersichtlichen Kurven gefährlich wenn sie einem auf der eigen spur entgegen kommen.

    • Hallo Rolf,

      der Artikel ist schon fast zehn Jahre alt und befasst sich überwiegend mit den Umweltaspekte der – damls recht neuen – E-Mobilität. Und das finde ich gut. Was nun deine Anmerkungen anbelangt, ertappe ich mich selbst immer wieder dabei, dass ich mich über viele Verkehrssituationen ärgere, selbst aber durchaus ähnlich wenig Rücksicht nehme. Alt bin ich auch, fahre aber noch Biobikes. Aber wich will nicht ausschließne, dass sich das irgendwann ändert, weil ich immer noch Rad fahren will, die müden Knochen aber so einiges nicht mehr her geben.

      Und ja, ich hasse Radler regelrecht, wenn sie sich nicht an Verkerhsregeln halten und dadurch andere Verkehrsteilnehmer gegen Radverkehr einnehmn. Das macht mir meine Lobbyarbeit als lokaler ADFC Vorstand unnötig schwer.

      Umgekehrt übe ich mich immer wieder in Gelassenheit, klingele oder mach durch Rufen rechtzeitg auf mich aufemerksam und komme damit eigentlich auch gut zurecht. Gelegentlich hilft es, wenn man die Gelegenheit findet andere Menschen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen, vor allem aber transparent zu machen, welche Nebenwirkungen das hat. Wenn man dabei selbst ruhig bleibt, hat das sogar Aussicht auf Erfolg.

      Also, keep cool und allzeit gute Fahrt
      Klaus

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